Niederlage gegen abgeklärtes Verbano Gordola

Ad Astra Sarnen muss sich Verbano Gordola mit 6:10 geschlagen geben. Der im Mitteldrittel eingehandelte Rückstand erwies sich für die Sarner am Ende als zu grosse Hypothek.

 

Es lief die 55. Spielminute: Jonas von Wyl stoppte seinen Gegenspieler mit einem harten Check an der Bande, was die beiden Schiedsrichter mit einer 5-Minuten Strafe ahndeten. «Beim Stand von 6:8 für Verbano Gordola war dies der definitive Genickbruck für uns», meinte Jonas’ Bruder Cornel von Wyl nach dem Spiel. In Überzahl erhöhte Vitali für die Gäste auf 6:9 (57.). Danach ging Ad Astra volles Risiko und nahm den Torhüter raus, um zumindest mit personellem Gleichstand auf dem Feld nochmals zu Chancen zu gelangen. Das Vorhaben scheiterte, stattdessen traf der Tscheche Zalesny aus der eigenen Hälfte ins leere Tor zum 6:10 Schlussstand.

Robin Markström hat in diesem Zweikampf die Nase vorne (Foto: Simon Abächerli)

Robin Markström hat in diesem Zweikampf die Nase vorne (Foto: Simon Abächerli)

 

Effiziente Gastmannschaft

Der Start in das Aufeinandertreffen mit dem Aufsteiger aus dem Tessin gelang den Sarnern gut. Läubli konnte die Hausherren früh im Spiel durch einen platzierten Weitschuss mit 1:0 in Führung bringen. Diese Führung hielt bestand bis zur 15. Spielminute, als Nordh und Eskelinen eine Freisstoss-Situation schnell erfassten und die Sarner überrumpelten. Eine Minute vor dem ersten Seitenwechsel nutzte Routinier Zalesny einen individuellen Fehler in der Hintermannschaft von Ad Astra eiskalt aus und netzte zum 1:2 für Verbano Gordola ein. Dank einem Treffer durch Captain Roman Schöni in Überzahl drei Sekunden vor der Sirene stand es zur Pause 2:2 unentschieden.

Cornel von Wyl hobelt an der Bande (Foto: Simon Abächerli)

Cornel von Wyl hobelt an der Bande (Foto: Simon Abächerli)

 

Fatales Mitteldrittel

Den Schwung des Ausgleichs nahmen die Obwaldner gleich mit ins Mitteldrittel. Direkt nach dem ersten Bully erwischte Amstutz den Tessiner Schlussmann mit einem platzierten Schlenzer. Zwei Zeigerumdrehungen später erhöhte Abegg gar zum 4:2 für Ad Astra. Dies war jedoch gleichzeitig das abrupte Ende der Sarner Herrlichkeit im Mitteldrittel. Einen unnötigen Ballverlust in der eigenen Zone nützten die Gäste keine Minute später zum 4:3-Anschlusstreffer aus. Als sich Kramelhofer bei einem Konterangriff nur noch mit unfairen Mitteln zu helfen wusste, entschieden die Schiedsrichter auf Penalty für Verbano Gordola. Britschgi konnte den Versuch von Barra entschärfen. Das folgende Powerplay nützten die Gäste zum 4:4 Ausgleich aus. Kurz darauf brachte erneut Zalesny seine Farben wieder in Führung. Auch die Gegentore sechs und sieben kassierten die Obwaldner noch im Mittelabschnitt. «Das Spiel verloren wir heute im zweiten Drittel. Fünf Gegentore in Folge sind definitiv zu viele», ärgerte sich Cornel von Wyl.

Mario Britschgi hält den Penalty von Barra (Foto: Simon Abächerli)

Mario Britschgi hält den Penalty von Barra (Foto: Simon Abächerli)

 

Ungekrönte Aufholjagd

Im Schlussdrittel bündelte Sarnens Coach Rybka seine Kräfte auf zwei Linien, um die eingehandelte Hypothek doch noch wettmachen zu können. Vorerst zeigte dies die gewünschte Wirkung: Ad Astra nahm das Zepter in die Hand und kam zu guten Torchancen. Höltschi (45.) und Eronen (47.) brachten das Heimteam innert zwei Minuten wieder auf ein Tor zum 6:7 heran. Als Zalesny in der 51. Minute auf die Strafbank geschickt wurde, roch es förmlich nach dem Ausgleich. Die Sarner Überzahlformation liess den Ball gut laufen, konnte den Tessiner Schlussmann Bacciarini aber kein weiteres Mal bezwingen. Stattdessen kam Zalesny von der Strafbank zurück und erhöhte zum 6:8. Dann folgte die verhängnisvolle Szene fünf Minuten vor Schluss, welche die Sarner Aufholjagd definitiv stoppte. «Schade, wir waren dran, aber Verbano Gordola war heute ganz einfach effizienter und abgeklärter als wir», bilanzierte Cornel von Wyl. Am nächsten Wochenende bieten sich Ad Astra zwei Gelegenheiten, um wieder auf die Siegerstrasse zu finden. In der Doppelrunde treffen die Obwaldner am Samstag zuhause auf den UHC Sarganserland, bevor am Sonntag mit Ticino Unihockey der nächste Gegner aus der Sonnenstube der Schweiz wartet.

Jonas Höltschi verfolgt seinen Gegenspieler (Foto: Simon Abächerli)

Jonas Höltschi verfolgt seinen Gegenspieler (Foto: Simon Abächerli)

 

Ad Astra Sarnen – Regazzi Verbano UH Gordola

Dreifachhalle, Sarnen. 240 Zuschauer. SR Scherrer/Stäheli.

Tore: 3. Läubli 1:0. 15. Nordh (Eskelinen) 1:1. 19. Zalesny (Bosia) 1:2. 19:57 R. Schöni (Eronen/Ausschluss Losa) 2:2. 20:03 Amstutz 3:2. 21:51 Abegg (Amstutz) 4:2. 22:17 Castellani (Eskelinen) 4:3. 26. Castellani (Zalesny/Ausschluss Kramelhofer) 4:4. 28. Zalesny (Vitali) 4:5. 34. Valsesia 4:6. 39:28 Castellani (Nordh/Ausschluss Ming) 4:7. 46. Höltschi (C. von Wyl) 5:7. 47. Eronen (C. von Wyl) 6:7. 54. Zalesny (Castellani) 6:8. 57. Viatli (Nordh/Ausschluss J. von Wyl) 6:9. 59. Zalesny 6:10 (Ausschluss J. von Wyl, ins leere Tor).

Strafen: 4mal 2 Minuten und 1mal 5 Minuten (J. von Wyl) gegen Sarnen. 3mal 2 Minuten gegen Verbano Gordola.

Sarnen: Britschgi; Läubli, Berchtold, Vaicis, Markström, Höltschi, Kramelhofer; Abegg, Amstutz, R. Schöni, Ming, B. von Wyl, Eronen, C. von Wyl, J. von Wyl, Kronenberg.

Verbano Gordola: Bacciarini; Valsesia, Pagnamenta, Carrara, Zalesny, Eskelinen, Mocettini, Pellegrini, Arosio, Castellani, Bianchetti, Baas, Vitali, Losa, Prato, Agustoni, Barra, Bosia, Losa, Nordh.

Bemerkungen: Sarnen ohne Pius Amrein, Reber, M. Schöni und Suter Jürg (alle Ersatz), von Rotz (nicht im Aufgebot) sowie Haas (rekonvaleszent). 25. Britschgi hält Penalty von Barra. 57. Timeout Sarnen. 59. Timeout Verbano Gordola. Amstutz (Sarnen) und Castellani (Verbano Gordola) als beste Spieler ihrer Teams ausgezeichnet.

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