Ad Astra Sarnen startet in die neue Saison
Ad Astra Sarnen startet am Wochenende mit einem Heimspiel in die NLB-Meisterschaft. Am Sonntag empfangen die Obwaldner zum Auftakt zuhause Floorball Fribourg.
Rund fünf Monate sind seit dem letzten Meisterschaftsspiel von Ad Astra Sarnen vergangen. Die NLB-Equipe der Obwaldner hat seither einige Änderungen erfahren. Mit dem Abgang der drei Ad Astra Urgesteine Gianluca Amstutz, Christof Ming und Beni Haas, welche sich alle entschlossen haben, altersbedingt sportlich kürzer zu treten, verliert Sarnen viel Routine. Nichts desto trotz stellen die Obwaldner auch diese Saison eine eingespielte Equipe. Das Gros des Teams läuft bereits seit einigen Jahren in dieser Mannschaft in der NLB auf und auch auf den Ausländerpositionen gab es keine Veränderungen. Neu ist jedoch der Chef hinter der Bande: Mit dem Finnen Eetu Vehanen übernimmt ein Landsmann das Zepter von seinem Vorgänger Otto Moilanen (siehe dazu unseren Bericht vom 13. April). Vehanen ist bereits seit Mai in Sarnen und bringt trotz seines jungen Alters (Jahrgang 1990) einiges an Erfahrung mit als Coach auf Herren- und auf Juniorenstufe. Auch der Assistenztrainer ist mit Roger Hänni ein «Neuer», jedoch aufgrund seiner langjährigen Tätigkeiten bei den Junioren im Verein einer mit einem bekannten Gesicht. Er folgt auf Philippe Giesser, welcher während sechs Jahren neben seinem Amt als Assistenztrainer vor allem auch die gute Seele im Team war.
Generationenwechsel soll eingeläutet werden
Für Ad Astra ist die Verpflichtung von Vehanen für das Trainer-Amt ein Glücksfall, geht es in den kommenden Jahren doch darum, den Generationenwechsel einzuläuten, möglichst ohne den Status als Spitzenteam in der NLB zu verlieren. Dazu sollen die jungen Spieler mehr Verantwortung übernehmen können und gezielt eigene Junioren übers Förderkader in die Mannschaft eingebaut werden. Diese Aufgabe hatte Vehanen bereits bei seinem letzten Verein in der höchsten finnischen Liga. „Ich arbeite gerne mit den Junioren und will ihnen dabei helfen, ihr Spiel auf ein neues Level zu heben“, meint Vehanen im Bewusstsein, dass dies für den Verein mittelfristig sehr wichtig ist. Damit dieses Vorhaben gelingt, ist Vehanen vom Verein neben seiner Arbeit mit der ersten Mannschaft auch im Juniorenbereich engagiert.
Schmaleres Kader als im Vorjahr
Trotz dem ersten kleinen Umbruch wäre alles andere als die Qualifikation für die Playoffs eine Enttäuschung. Mit der Vorbereitungsphase ist Vehanen mehrheitlich zufrieden. „Aber es gibt einige Dinge, welche wir in der nächsten Vorbereitung verbessern müssen“, meint Vehanen kritisch. „Wir haben ein eher schmales Kader und einige Spieler waren während der Vorbereitung auf Reisen oder sind es immer noch, einige waren verletzt, andere waren im Militär. Darum hatten wir teilweise nur ungefähr ein Dutzend Spieler in unseren Trainings und an Testspielen. Das ist nicht ganz optimal, planungstechnisch besteht da definitiv Luft nach oben. Aus diesem Grund werden wir zum Saisonauftakt noch nicht zu 100 Prozent bereit sein. Aber wir werden weiterhin fokussiert weiterarbeiten um dann wirklich bereit zu sein, wenn die Tage wieder wärmer werden und die Playoffs beginnen“, so Vehanen.
Von der Spielweise seines neuen Teams hat der 27-Jährige eine konkrete Vorstellung: „Ich will, dass wir das Spieltempo bestimmen und nicht der Gegner. Wir müssen dann zuschlagen, wenn der Gegner Schwächen zeigt und den Spielfluss dann bremsen, wenn wir das Momentum verlieren.“ Damit dies klappt, weiss Vehanen auch, wo er den Hebel ansetzen muss: „Um den Spielrhythmus bestimmen zu können, müssen wir an unserem Spiel mit dem Ball, an unserer Ballkontrolle arbeiten.“
Schwieriges Startprogramm
Wie gut dies Ad Astra gelingt, wird sich ein erstes Mal am Sonntag im Heimspiel gegen Floorball Fribourg zeigen (17:00 Uhr, Dreifachhalle Sarnen). Die Üechtländer überraschten in ihrer ersten NLB-Saison als Aufsteiger und erreichten die Playoff-Halbfinals. «Fribourg zum Start ist definitiv kein einfacher Gegner», ist sich Vehanen bewusst – im Wissen darum, dass Ad Astra im vergangenen Jahr gegen die Westschweizer zwei Mal nach Verlängerung knapp den Kürzeren zog. Auf Fribourg folgt eine Woche später das Auswärtsspiel beim Liga-Favoriten Basel Regio, tags zuvor kommen die Tessiner von Verbano Gordola zur Partie des Cup 1/16-Finals nach Sarnen (Freitag, 20:00 Uhr). «Diese drei Spiele werden eine echte Bewährungsprobe gleich zum Start in die neue Saison. Immerhin wissen wir so schon früh, wo wir ungefähr stehen», sieht Vehanen das Positive im schwierigen Startprogramm.
Mit welcher Aufstellung Vehanen gedenkt sein Team am Sonntag aufs Feld zu schicken, hat der für einen Finnen untypisch gesprächige Sarner Coach bereits im Kopf. «Zwei kleine Fragen bezüglich dem Line-up sind noch offen, diese werde ich nach dem Abschlusstraining zusammen mit meinem Assistenten beantworten. Sicher ist, dass Dominic Durot sein erstes NLB-Spiel bestreiten wird.» Damit zeigt der neue Mann hinter Sarnens Bande, dass es ihm ernst ist mit der Blutauffrischung in Ad Astras Fanionteam. Die Frage wo dies resultatmässig hinführen soll, wagt Vehanen in Anbetracht der Umstände nicht konkret zu beantworten: «Im letzten Jahr hat Ad Astra an der NLA geschnuppert. Wir werden diese Saison realistischerweise wieder etwas kleinere Brötchen backen. Was aber keinesfalls heisst, dass die Mannschaft nicht hungrig ist.»
Die Resultate von Ad Astra der letzten Jahre seit dem Aufstieg in die NLB:
Spielzeit | Rang | Bilanz | Punkte | Torverhältnis | Playouts/Playoffs | Coach |
2017/2018 | 3 | 13 / 2 / 0 / 3 / 4 | 46 | 162:124 | Aufstiegsspiele NLA (UHC Thun 1:4) | Otto Moilanen |
2016/2017 | 4 | 11 / 2 / 0 / 2 / 7 | 39 | 146:124 | Playoff-Viertelfinals (UHC Sarganserland 2:3) | Michal Rybka |
2015/2016 | 2 | 16 / 2 / 0 / 1 / 3 | 53 | 172:103 | Aufstiegsspiele NLA (UHC Thun 1:4) | Michal Rybka |
2014/2015 | 2 | 10 / 2 / 0 / 0 / 7 | 32 | 117:109 | Playoff-Halbfinals (Unihockey Mittelland 1:3) | Michal Rybka |
2013/2014 | 8 | 6 / 1 / 0 / 0 / 11 | 20 | 103:112 | Playouts (Jona-Uznach Flames 3:0) | Björn Karlen, abgelöst durch Tobias Lengen & Patrick Schaller |
2012/2013 | 2 | 8 / 3 / 0 / 3 / 4 | 33 | 104:86 | Playoff-Halbfinals (Zug United 1:3) | Björn Karlen |