Wie weit geht die Reise von Ad Astra dieses Jahr?
Am Wochenende starten in der NLB die Playoffs. Als Qualifikationssieger ist Ad Astra Sarnen in den Viertelfinals gegen Floorball Fribourg der Favorit.
Zumindest einen kleinen Eintrag in die Annalen von Ad Astra Sarnen dürfte der erstmalige Qualifikationssieg in der NLB wert sein. Seit Ende Oktober und nunmehr 15 Spielen haben die Sarner das Feld nicht mehr als Verlierer verlassen. Rang eins ist somit für die Mannschaft um das Trainergespann Eetu Vehanen und Roger Hänni die Belohnung für eine bislang starke Saison mit grossmehrheitlich konstant guten Leistungen. „Diesen Zwischenerfolg haben wir uns verdient“, findet darum auch Routinier Roger Berchtold. Überbewerten will das Ad Astra-Urgestein den Quali-Sieg jedoch nicht: „Uns ist bewusst, dass es in den Playoffs quasi wieder von null los geht. Trotzdem haben wir nun einen nicht zu unterschätzenden Vorteil in unseren Händen: Egal wie weit unsere Reise dieses Jahr geht, wir haben in jeder Playoff-Runde Heimrecht.“
Von einem anderen Recht, welches Tabellenrang eins erstmals mit sich gebracht hätte, hat Ad Astra keinen Gebrauch gemacht. Die Sarner wählten nämlich mit Floorball Fribourg das achtplatzierte Team und somit den Gegner für die Viertelfinals, welcher ihnen ohnehin zugestanden hätte. „Und das ist auch richtig so“, findet Berchtold. „Wer in die Aufstiegsspiele zur NLA will, muss jeden Gegner in der NLB aus dem Weg räumen.“
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Defensiv starker Gegner
Die beiden Qualifikationsspiele gegen Floorball Fribourg konnte Ad Astra in dieser Saison für sich entscheiden. Während die Obwaldner die Üechtländer zum Saisonauftakt Anfang September sicher mit 8:4 bezwingen konnten, war das Rückspiel eine deutlich engere Angelegenheit. Erst die Verlängerung brachte damals die Entscheidung zu Gunsten der Sarner. „Das war ein hartes Stück Arbeit“, erinnert sich Berchtold. „Fribourg stellt keine herausragenden Einzelspieler, sondern überzeugt durch ein ausgeglichen besetztes und gut funktionierendes Kollektiv. Besonders in der Defensive stehen sie sehr solide. Diese zu knacken, wird eine Herausforderung,“ weiss Berchtold. Auch Ad Astra überzeugte in dieser Saison bislang mit einer sehr stabilen Defensive. „Die Stärken unserer Mannschaft liegen schon seit Jahren hauptsächlich in der Offensive, darauf ist auch unser Spiel ausgerichtet. Umso mehr freut es mich, dass es uns in diesem Jahr auch sehr gut gelingt, hinten dicht zu halten“, meint der Verteidiger-Haudegen nicht ohne einen gewissen Stolz. Dass hinter diesen Worten etwas steckt, belegen die nackten Zahlen: Lediglich vier Gegentore mussten die Sarner im Schnitt pro Spiel hinnehmen – so wenige wie noch nie in der NLB. Bei Fribourg war es durchschnittlich eines mehr pro Partie.
Fribourg bereits im „Playoff-Modus“
Wortwörtlich erst in letzter Sekunde konnte sich Floorball Fribourg die Playoff-Qualifikation sichern. Im 22. und letzten Spiel der Qualifikation war ein Sieg gefordert gegen Altendorf, den direkten Gegner um den letzten Platz oberhalb des ominösen Strichs. Den notwendigen letzten Punkt sicherten sich die Freiburger in Extremis in der Verlängerung. Gerade weil die Üechtländer sich das Playoff-Ticket erst im allerletzten Moment sicherten, warnt Berchtold vor dem Viertelfinalgegner: „Die Freiburger sind quasi schon seit einer Weile im Playoff-Modus, weil für sie zuletzt jedes Siel sehr wichtig war. Wir hingegen müssen diesen Modus erst noch finden.“ Dass dies gelingen wird, daran zweifelt der bald 30-jährige Giswiler jedoch nicht: „Wir haben einen Lauf und sind heiss darauf, dass die Playoffs endlich losgehen. Ich freue mich auf die nächsten intensiven Wochen!“
Eine zusätzliche Motivation dürften für die Spieler auf beiden Seiten die vielen Zuschauer sein, welche an den Spielen sowohl in Sarnen als auch in Fribourg erwartet werden. Mit Ad Astra und Floorball Fribourg treffen nämlich diejenigen Teams aufeinander, welche in der NLB auf die grösste Unterstützung von den Zuschauerrängen zählen dürfen (Zuschauerschnitt bislang pro Spiel: Sarnen 245 / Fribourg 300). „Von den vergangenen Jahren wissen wir, welche Begeisterung wir mit guten Leistungen entfachen und wie viele Leute wir dadurch an unsere Spiele in die Dreifachhalle locken können. Dies ist eine grosse Motivation für uns“, so Berchtold.