Erster Auswärtssieg oder Entscheidungsspiel in Sarnen?

Ad Astra Sarnen benötigt noch einen Sieg, um in die nächste Playoff-Runde einzuziehen. Gelingt dieser am Samstag auswärts in Fribourg nicht, kommt es am Sonntag in Sarnen zum Entscheidungsspiel.

 

Wer im Vorfeld eine klare Angelegenheit in der Playoff-Viertelfinalserie zwischen dem Qualifikationssieger Ad Astra Sarnen und dem achtplatzierten Floorball Fribourg erwartet hatte, hat sich getäuscht. Zwar führt der Favorit aus der Zentralschweiz die Serie mit zwei Siegen aus drei Spielen an und benötigt somit noch einen Sieg zum Einzug in die Halbfinals, geführt ist der Mist jedoch noch längst nicht. Dessen bewusst ist sich auch Tatu Eronen, finnischer Stürmer in den Reihen von Ad Astra. Er zollt dem Gegner für die bislang gezeigten Leistungen Respekt: „Fribourg macht es uns definitiv nicht einfach, sie spielen aufopfernd und aufgrund ihres guten Blockspiels ist es nicht einfach, die Abschlüsse aufs Tor zu bringen. Ausserdem haben sie zwei starke Torhüter, welche uns das Toreschiessen zusätzlich erschweren.“ Besonders in den ersten beiden Partien der Serie bissen sich die Obwaldner an den Üechtländern die Zähne aus. Während Ad Astra das Auftaktspiel nach einem 1:2-Rückstand nach 40 Minuten im Schlussdrittel drehen und schlussendlich mit 5:2 für sich entscheiden konnte, gelang Fribourg zuhause die Reaktion in Spiel zwei. Dort wurde den Sarnern ein schwaches Startdrittel zum Verhängnis, die eingehandelte 0:4-Hypothek nach 20 Minuten erwies sich schlussendlich als zu gross. „Daraus haben wir unsere Lehren gezogen, das haben wir in Spiel drei gezeigt“, so Eronen. In der Tat waren die Sarner am letzten Wochenende von Anfang an bereit und wiesen so die Freiburger in die Schranken. Am Ende resultierte ein verdienter und sicherer 7:3-Sieg für Ad Astra. „Wir haben eine ordentliche Leistung gezeigt und uns den Lohn dafür abgeholt. Mindestens dieselbe Einstellung und Performance werden wir am kommenden Wochenende an den Tag legen müssen, um in die nächste Runde einzuziehen. Es reicht nicht, wenn wir erst nach 20 Minuten beginnen zu spielen, wie wir es können“, weiss Eronen.

 

„Playoff-Tatu“ kommt in Fahrt

Nach einer eher durchzogenen Qualifikation blüht der abschlussstarke Angreifer selbst in den Playoffs wieder auf. Punktemässig liegt Eronen, der grossgewachsene Skandinavier, klar hinter den starken Werten aus den vorangehenden drei Saisons. „Allerdings darf man Tatus Wert für das Team nicht ausschliesslich an den Punkten und Toren festmachen, auch wenn diese Beurteilungsgrundlage besonders für einen ausländischen Stürmer naheliegend ist“, meint Ad Astra-Assistenztrainer Roger Hänni. „Im Forechecking schafft es Tatu immer wieder, die gegnerischen Verteidiger unter Druck zu setzen und zu Ballverlusten zu zwingen. Auch seine Fähigkeit Bälle zu halten, ist sehr wertvoll für das Team, obwohl man beides in der Skorerliste nicht sieht“, widmet Hänni dem ruhigen Finnen ein Kränzchen. Während Eronen in der Qualifikation mit dem Toreschiessen für seine Verhältnisse eher Mühe hatte, traf er in den bisherigen drei Playoffspielen gegen Fribourg drei Mal ins Netz. Eronen glaubt die Gründe seines Leistungsanstiegs zu kennen: „Ich habe in der Qualifikation lange meine Rolle im Team gesucht. Durch eine berufliche Umstellung konnte ich nicht immer alle Trainings besuchen, weshalb ich verständlicherweise um einen Platz in der Startaufstellung kämpfen musste und immer wieder in anderen Linien-Konstellationen zum Einsatz kam. Dies macht es natürlich schwierig, die Automatismen mit den Mitspielern zu finden. Seit einigen Wochen spiele ich nun jedoch mehrheitlich immer mit denselben Spielern auf dem Feld, das hilft sehr. Ausserdem ist es für die eigenen Skorerwerte definitiv nicht schlecht, wenn man auch im Powerplay zum Einsatz gelangt. Und selbstverständlich sind Tore und Assists immer gut fürs Selbstvertrauen“, gibt der bald 33-Jährige zu.

Tatu Eronen strahlt wieder Torgefahr aus (Foto: Simon Abächerli)

Beiträge von „Playoff-Tatu“, wie er zurzeit anerkennend von seinen Teamkollegen genannt wird, in Form von Toren und Assists würden definitiv helfen, Ad Astra zum ersten Auswärtssieg in der Serie zwischen Sarnen und Fribourg zu verhelfen. Dies wäre gleichbedeutend mit dem Einzug in die Halbfinals. Gelingt dieses Vorhaben am Samstag in Fribourg (17:00 Uhr, Ste. Croix) nicht, kommt es am Sonntag zur „Belle“ in Sarnen (18:00 Uhr, Dreifachhalle). „Klar, unser Ziel ist es, die Serie am Samstag zu beenden. Aber wir müssen für alles gewappnet sein“, so Eronen.