Ad Astra legt vor, ULA schlägt zurück

Nach zwei Spielen in der Playoff-Halbfinalserie zwischen Ad Astra Sarnen und Unihockey Langenthal Aarwangen stehts es 1:1 unentschieden. Beide Teams konnten ihre Heimspiele an diesem Wochenende gewinnen.

 

Überzeugend schaffte der Gegner von Ad Astra Sarnen den Einzug in die Playoff-Halbfinals. Ohne Niederlage überstand Unihockey Langenthal Aarwangen die Viertelfinalserie. Ad Astra konnte sich also auf einen Halbfinal-Gegner einstellen, welcher offensichtlich in Form ist. Nur: Auch die Sarner sind in Form. Dass beide Teams mit Selbstvertrauen ans Werk gingen, zeigte sich am aktiven Forechecking auf beiden Seiten. Den Verteidigern wurde wenig Platz gelassen, früh wurde der ballführende Spieler unter Druck gesetzt. Genau nach so einer Situation gelang dem Heimteam der erste Treffer: Abegg und Liikanen luchsten den Verteidigern von ULA den Ball ab und nützten die 2:1-Situation eiskalt zur Führung aus. Nach einer eher hart gepfiffenen Strafe gegen Langenthals Mühlethaler schlug Ad Astra nach sieben Minuten bereits zum zweiten Mal zu: Liikanen überwand Niklaus im Tor der Gäste aus dem Hinterhalt. Die Oberaargauer liessen sich davon jedoch nicht entmutigen und kamen nach einem Konterangriff in der 13. Spielminute wieder auf ein Tor heran. Kurz vor der Pause kamen auch die Gäste zu einer Überzahlgelegenheit und nutzten diese prompt aus. Mühlethaler traf mit einem platzierten Schuss ins weite Eck zum 2:2-Ausgleich. Der Routinier in den Reihen der Gäste prägte das erste Spiel auf beiden Seiten: Auch im Mittelabschnitt wanderte er aufgrund eines Stockschlags auf die Strafbank und wieder konnten die Sarner die Überzahlsituation ausnützen. Nach der einen oder anderen ausgelassenen Chance der Oberaargauer im Mitteldrittel war es Mühlethaler, der mit seinem zweiten persönlichen Treffer seine Farben kurz vor der zweiten Sirene nochmals heran brachte. Weil Liikanen und Basil von Wyl zuvor schon für Ad Astra getroffen hatten, stand es nach 40 Minuten 5:3 jedoch für die Obwaldner.

Basil von Wyl führte Ad Astra am Samstag mit 3 Toren zum Sieg (Foto: Simon Abächerli)

 

Vehanen: „Das war kein Playoff-Unihockey“

Die Entscheidung in diesem ersten Spiel der best-of-five Serie führte Basil von Wyl mit einem wunderbaren Drehschuss in der 51. Minute herbei. Drei Tore Rückstand waren zu viel für die Gäste, Cornel von Wyl erhöhte ins verlassene Tor gar noch auf 7:3 und wenige Sekunden vor Spielschluss machte sein jüngerer Bruder Basil mit seinem dritten persönlichen Treffer den Deckel drauf. „Ich denke unser Sieg heute ist verdient, auch wenn das Resultat schlussendlich etwas zu hoch sein mag. ULA ist gefährlich und wird uns in den nächsten Spielen weiter fordern“, meinte Basil von Wyl nach Spielschluss. In den Reihen der Gäste ärgerte sich Coach Thomas Chrapek über die begangenen Fehler: „Wir haben uns mit einigen Stunden Videostudium auf die Freistösse und das Powerplay von Ad Astra eingestellt. Und trotzdem haben wir heute einige Gegentore nach solchen Situationen erhalten. Das müssen wir unbedingt verbessern.“ Ein weiteres Manko erkannte der Tscheche im Abschluss: „Wir benötigen einfach zu viele Chancen für ein Tor. Das ist leider ein Spiegelbild der ganzen Saison.“ Trotz dem Sieg war sein Gegenüber, Ad Astra-Coach Eetu Vehanen nach der Schlusssirene ebenfalls nicht restlos zufrieden: „30 Minuten haben wir gut gespielt, 30 Minuten weniger gut. Heute ist es gut gekommen, aber das wird nicht immer so sein. Ausserdem ärgert es mich, dass die kleinliche Linie der Schiedsrichter es heute nicht wirklich zugelassen hat, dass Playoff-Unihockey gespielt werden konnte. Das ist schade.“ Während der Finne das Haar in der Suppe suchte, war das zahlreich erschienene Publikum in Sarnen mit dem Gezeigten zufrieden. Ein Sarner Auftakt in die Halbfinalserie, der zuversichtlich stimmt.

 

Ad Astra Sarnen – Unihockey Langenthal Aarwangen 8:3 (2:2, 3:1, 3:0)

Dreifachhalle, Sarnen. 657 Zuschauer. SR Stäheli/Zähnler.

Tore: 4. Abegg (Liikanen) 1:0. 7. Liikanen (Markström/Ausschluss Mühlethaler) 2:0. 13. Eggerschwiler (Känzig) 2:1. 19. Mühlethaler (Ausschluss Dubacher) 2:2. 25. Liikanen (Berchtold) 3:2. 33. B. von Wyl (M. Schöni) 4:2. 38. Abegg (Liikanen/Ausschluss Mühlethaler) 5:2. 39:30 Mühlethaler (Moser) 5:3. 51. B. von Wyl (Eronen) 6:3. 58. C. von Wyl (Liikanen) 7:3 (ins leere Tor). 59:52. B. von Wyl (Markström) 8:3.

Strafen: 1mal 2 Minuten gegen Sarnen. 3mal 2 Minuten gegen Langenthal.

Sarnen: Britschgi; Höltschi, Markström; Läubli, Berchtold; Dubacher, Pass; Furrer, C. von Wyl, R. Schöni; Abegg, Boschung, Liikanen; B. von Wyl, M. Schöni, Eronen; Durot, Zurmühle.

Langenthal: Niklaus; Beaud, Althaus; Nussbächer, Schärli; Lang, Zumstein; Eggerschwiler, Mühlethaler, Känzig; Ingold, Moser, Akerert; Dätwyler, Gloor, Siegrist.

Bemerkungen: Sarnen ohne Amrein, J. von Wyl und Bitterli (alle Ersatz). 56:43 Timeout Lantenthal, anschliessend mehrheitlich ohne Torhüter und mit 6. Feldspieler. B. von Wyl (Sarnen) und Mühlethaler (Langenthal) als beste Spieler ihrer Teams ausgezeichnet.

Link: Livestream von Spiel 1 (wer das Spiel nochmals nachschauen will)

Hart umkämpftes Spiel in Langenthal

Einen echten Playoff-Kampf lieferten sich ULA und Ad Astra keine 24 Stunden nach dem Auftaktspiel in Langenthal. Erneut gelang den Sarnern der bessere Start, nach 20 Minuten lagen sie mit 0:2 im Vorsprung. Als Abegg kurz nach dem Seitenwechsel gar auf 0:3 erhöhte, war das Heimteam gefordert. Die Reaktion auf diesen dritten Gegentreffer war heftig, innert fünf Minuten gelangen den Langenthalern drei Treffer. „Nach dem dritten Treffer haben wir ein wenig nachgelassen und wurden dafür gnadenlos bestraft. Das darf uns nicht passieren“, ärgerte sich Ad Astra-Captain Roman Schöni.

Die Sarner fingen sich jedoch wieder und lagen nach 43 Minuten erneut mit drei Toren in Vorsprung. Junior Mischa Furrer erlief sich einen langen Auswurf von Torhüter Mario Britschgi und netzte zum 3:6 ein. ULA liess jedoch nicht locker und kam bereits im nächsten Einsatz wieder auf zwei Tore heran. Endgültig den Glauben zurück brachte den Oberaargauern Mühlethalers 5:6 nach 48. Minuten, als je ein Spieler auf beiden Seiten auf der Bank sass. „Schade kassierten wir kurz nach ULA selbst auch eine Strafe. Wenn wir im Powerplay wieder zugeschlagen hätten, wäre es für sie sehr schwierig geworden“, meinte Schöni zu dieser Schlüsselszene. So kam es, wie es kommen musste: Getrieben vom zahlreichen Publikum glich Känzig fünf Minuten vor Schluss aus. Bis zur Sirene hatten beide Teams noch gute Chancen auf den siebten Treffer, für ULA rettete bei Markströms Abschluss gar der Pfosten. Das Spiel ging somit in die Verlängerung, wo Mühlethaler nach einem Querpass von Beaud das Spiel für ULA entschied. „Heute müssen wir uns an der eigenen Nase nehmen. Mit drei Toren Vorsprung im Rücken müssen wir im Schlussdrittel einfach cleverer spielen“, meinte Schöni. Nach zwei Spielen stehen somit beide Teams bei je einem Erfolg. Weiter geht die Serie am Donnerstag mit Spiel drei in Sarnen (20:00 Uhr, Dreifachhalle).

 

Unihockey Langenthal Aarwangen – Ad Astra Sarnen 7:6 n.V. (2:2, 3:1, 3:0)

Dreifachturnhalle Kreuzfeld, Langenthal. 435 Zuschauer. SR Ambühl/Brechbühler.

Tore: 6. Liikanen (R. Schöni/Ausschluss ) 0:1.8. Eronen 0:2. 22. Abegg (Liikanen) 0:3. 25. Zumstein 1:3. 29. Känzig (Eggerschwiler/Ausschluss Eronen) 2:3. 30. Lang (Dätwyler) 3:3. 33. Markström (R. Schöni/Ausschluss Nussbächer) 3:4. 41. Markström (C. von Wyl) 3:5. 43. Furrer (Britschgi) 3:6. 44. Ingold (Akeret) 4:6. 48. Mühlethaler (Känzig/Ausschlüsse Gloor und Eronen) 5:6. 55. Känzig (Eggerschwielr) 6:6. 65. Mühlethaler (Beaud) 7:6.

Strafen: 3mal 2 Minuten gegen Langenthal. 2mal 2 Minuten gegen Sarnen.

Langenthal: Niklaus; Beaud, Althaus; Nussbächer, Schärli; Zumstein; Eggerschwiler, Mühlethaler, Känzig; Ingold, Moser, Akerert; Dätwyler, Gloor, Lang; Siegrist.

Sarnen: Britschgi; Höltschi, Markström; Läubli, Berchtold; J. von Wyl, Pass; Dubacher, C. von Wyl, R. Schöni; Abegg, Zurmühle, Liikanen; B. von Wyl, M. Schöni, Eronen; Furrer, Boschung.

Bemerkungen: Sarnen ohne Amrein, Durot und Bitterli (alle Ersatz). 29:12 Timeout Sarnen. Mühlethaler (Langenthal) und Markström (Sarnen) als beste Spieler ihrer Teams ausgezeichnet.

Link: Swiss Unihockey | Übersicht Playoffs Herren NLB