HII – MIRACLE

Eigentlich war ja der Plan, dass hier zwei Spielberichte stehen sollten. Denn wie ihr sehr wahrscheinlich wohl kaum bemerkt habt, gab es zum famosen 15 zu 4 Sieg gegen die Vipern aus Schwyz keine geschriebenen Zeilen. Aus aktuellem Anlass, wird es diese Worte auch nicht geben. Denn hier gibt es jetzt eine Geschichte zu erzählen, für die Hollywood in Zukunft noch viel Geld zahlen wird.

Denn ihr kennt ja sicher diese Sport-Hollywood-Filme, deren Drehbuch in etwa so geht:

Danny stammt aus schwierigen Verhältnissen. Der Vater trinkt viel Rotwein, sie wohnen in Compton, sozusagen das Ghetto von Los Angeles. Danny hat einen kleinen Bruder, auf den er aufpassen muss. Gleichzeitig soll er gute Noten schreiben in der Schule. Mit Ach und Krach kommt er durch die High-School. In dieser Zeit lernt er seine Liebe des Lebens kennen, die auch dann zu ihm hält, wenn bei ihm wieder einmal die Nerven blank liegen und er in eine Kneipenschlägerei verwickelt wurde. Was ihm in dieser Zeit, nebst seiner Freundin, halt gibt, ist der Sport. Danny ist ein begnadeter Football-Quarterback.

 

 

Seine Quarterback-Fähigkeiten ermöglichen ihm, ein Stipendium beim University College Los Angeles (UCLA) zu erhalten. Mit seinen Noten hätte er es eigentlich niemals auf die UCLA geschafft. Einmal dort angekommen, fällt es ihm schwer, sich in dieser Welt zurechtzufinden. Die UCLA gilt als Elite-Universität, an welcher auch schon Personen wie Glenn T. Seaborg, Jack Black oder Elinor Ostrom  ihren Abschluss gemacht haben. Als Quarterback des Football-Teams der UCLA Bruins ist Danny DIE Persönlichkeit auf dem Campus und wird von allen Seiten angehimmelt. Es kommt zum Streit mit seiner Freundin, da Danny andere Frauen trifft. An einem Abend eskaliert die Situation, als Dannys Freundin ihn mit einer anderen Frau sieht. Die Trennung ist unvermeidlich. Er ist am Boden zerstört, ertränkt seinen Liebeskummer im Alkohol und fliegt aus der Startaufstellung der Football-Mannschaft.

In diesem Moment helfen Danny seine Teamkollegen. Da ist Roby, der einen unglaublichen Lauf hat und als Wide Receiver Touchdown an Touchdown reiht. Oder Matt, der als Tight End für wertvolle Raumgewinne sorgt. Oder Luke, der als Running Back den Football in der eigenen Hälfte übernimmt und diesen bis weit in Richtung gegnerische Endzone trägt. Oder Josh, der als Linebacker in der Defensive für Ruhe und vor allem Ordnung sorgt. Nicht zu vergessen Hank, der als Kicker unspektakuläre aber wichtige Punkte zum Score beiträgt. Daneben gibt es noch zwölf weitere Mitspieler, die Danny in dieser schwierigen Phase unterstützen. Die Situation verschlimmert sich für Danny, als er erfährt, dass seine Grossmutter, eine wichtige Bezugsperson für ihn, im Sterben liegt. Er geht bei ihr vorbei und sie spricht ihm ins Gewissen. Dieses Gespräch öffnet Danny die Augen. Er will ihr unbedingt ihren Wunsch erfüllen, dass er beim Spiel, in welchem es um den Einzug in den Rose Bowl, das Endspiel der Pac-12 College-Liga, geht, auf dem Feld stehen wird. Dieses Spiel findet ausgerechnet gegen den Erzrivalen aus dem Süden, die Trojans der University of Southern California (USC), statt. Danny trainiert hart und ist wild entschlossen, als Quarterback in diesem Spiel auf dem Feld zu stehen.

Spieltag, Samstagabend, 20:00 Uhr, Primetime. Danny erhält von Coach Mike das Vertrauen und steht auf dem Feld. Die Bruins beginnen gut und gehen früh in Führung. Allzu lange hält diese Führung aber nicht und die Trojans können den Ausgleich erzielen. Das erste Drittel des Spiels ist ausgeglichen und kein Team kann sich absetzen. Danny spielt eine solide Partie bisher. Das zweite Drittel geht ähnlich über die Bühne wie das Erste. Die Bruins und die Trojans neutralisieren sich über weite Strecken und nur wenige Punkte werden erzielt.

Dann beginnt das letzte Drittel des Spiels und die Trojans schalten einen Gang höher. Danny sieht sich mit seinen Teamkollegen plötzlich arg in die Defensive gedrängt. Die Trojans erzielen Punkt um Punkt, ohne dass die Bruins wissen, wie ihnen geschieht. Zehn Minuten vor Schluss sind sie vier Touchdowns in Rückstand. Coach Mike nimmt sein Team zusammen und redet ihnen ins Gewissen. Zur Überraschung aller belässt er Danny auf dem Feld. Danny denkt an seine Grossmutter, blickt ins Publikum und sieht dort seine Freundin sitzen. Sein Herz beginnt schneller zu schlagen, seine Augen verengen sich und strahlen eine wilde Entschlossenheit aus. Die Bruins beginnen gut nach dem Timeout. Sie legen gleich einen ersten Touchdown hin. Es folgen zwei weitere, bevor sie wieder einen Rückschlag einstecken müssen und einen Touchdown kassieren. Drei Mal müssen sie den Football in den verbleibenden vier Minuten in die gegnerische Endzone tragen, um das Spiel noch in der regulären Spielzeit zu gewinnen. Eigentlich ein Ding der Unmöglichkeit!

Doch Danny sieht dies anders. Er hält den Football in den Händen, alle erwarten einen Pas auf seinen besten Passempfänger, Roby, doch Danny spielt auf Hank. Dieser fängt das «Ei», Touchdown! Zwei fehlen noch, drei Minuten zu spielen. Den Bruins gelingt ein schneller Ballgewinn. Danny hält den Ball in den Händen und sucht verzweifelt nach seinen Wide Receivern. Da öffnet sich vor ihm eine kleine Lücke in der Defensive der Trojans. Danny fasst sich ein Herz und beginnt zu laufen. Mitten durch die gegnerischen Abwehrreihen hindurch. Kein Abwehrspieler erwischt ihn, bis Danny ungläubig in der gegnerischen Endzone steht, den Football auf den Boden wirft, stehen bleibt und ein Schrei der Erleichterung aus ihm herausbricht. Sekunden später liegen sich alle in den Armen. Ausgleich! Doch das Spiel ist noch nicht zu Ende. Es sind noch 57 Sekunden zu spielen. Die Trojans spielen an, da geht Josh dazwischen: Interception. Ball für die Bruins. Danny gibt die Taktik durch. Der Football fliegt zu ihm. Er fängt ihn. Die Uhr läuft gnadenlos runter. Dannys Augen fliegen über das Feld, er sucht seine Wide Receiver, findet sie aber nicht. Er ändert kurzfristig seinen Plan und übergibt den Football an Luke, seinen Running Back. Dieser läuft los in Richtung Aussenlinie und dann der Aussenlinie entlang. Das Feld öffnet sich. Nur noch ein Defensivspieler steht vor ihm. Luke macht eine Körpertäuschung, der Gegner rutscht aus, Luke springt über ihn hinweg in Richtung Endzone. Touchdown! 21 Sekunden vor Schluss! Danach geschieht nichts mehr. Das Spiel ist aus! Die Bruins gewinnen! Dannys Freundin springt auf das Feld und läuft auf ihn zu, umarmt ihn und drückt ihm einen Kuss auf die Lippen. Danny wird zum besten Spieler der Partie gewählt. Die Bruins ziehen ins grosse Finale, den Rose Bowl, ein!

 

 

Ihr sagt euch jetzt vielleicht, solche Filme seien absolut klischiert und so etwas von übertrieben, dass es schon weh macht in den Augen. Ich gebe zu, bis zum letzten Samstag war ich mit dieser Meinung auch einer von euch. Seit dem letzten Samstag kann ich euch nun aber eines sagen: Geschichten wie die obigen können sehr wohl wahr sein! Und zwar jede Einzelne von ihnen! Jede einzelne Übertreibung kann genauso in Wahrheit geschehen! Jedes Wort, jede Ansprache, jede Anfeuerung! Jedes ungläubige Staunen! Jeder Jubelschrei! Jedes Bibbern auf der Tribüne und auf der Auswechselbank! Jedes «Was isch das für nes Spiel»! Jede Freudenträne! Jedes Kopfschütteln über das soeben Erlebte! Jede Bierdusche! Jedes sich in die Arme fallen! Jeder Freudensprung! Alles genau so, wahr! Also ja, bis auf die ganze Geschichte rund um das Spiel natürlich 😉

 

Ersetzt einfach Danny mit Roman von Wyl, Roby mit Benj Haas, Luke mit Björn von Rotz, Josh mit Luki Abächerli, Matt mit Roli Arregger, Hank mit Roger Christen und Coach Mike mit Mani Rossacher. Und dann natürlich der ganze Rest der Bruins mit dem Herren Zwei!

       

 

Willkommen im Hollywood-Drehbuch, geschrieben vom Herren Zwei!

 

 

 

Ad Astra Sarnen II – SU Mendrisiotto 10:9 (2:2, 2:1, 6:6)

DFH, Sarnen. 50 Zuschauer. SR Wegmann/Schuler.

Tore: 2. G. Amstutz (R. Christen) 1:0. 3. T. Nyh (E. Rönnblom) 1:1. 11. B. Haas (R. Christen) 2:1. 14. R. Scandella (R. Giannetta) 2:2. 21. R. Rossi (E. Rönnblom) 2:3. 25. R. Christen (B. Haas) 3:3. 32. R. Christen (G. Amstutz) 4:3. 41. E. Rönnblom (G. Crivelli) 4:4. 42. R. Giannetta (J. Regazzoni) 4:5. 46. G. Crivelli (T. Nyh) 4:6. 47. T. Nyh (E. Rönnblom) 4:7. 50. T. Nyh (E. Rönnblom) 4:8. 51. R. Christen (B. Haas) 5:8. 52. R. von Wyl (B. von Rotz) 6:8. 55. R. Arregger (R. von Wyl) 7:8. 56. E. Rönnblom 7:9. 57. F. Barmettler (R. von Wyl) 8:9. 60. R. von Wyl (B. von Rotz) 9:9. 60. B. von Rotz (R. von Wyl) 10:9.

Strafen: 3mal 2 Minuten gegen Sarnen. 5mal 2 Minuten gegen Mendrisio.

Sarnen: S. von Wyl; C. Isler, R. Durrer, M. Schäli, L. Abächerli, G. Hottiger, P. Küng, R. Arregger; R. von Wyl, G. Amstutz, F. Barmettler; R. Christen, B. Haas, D. Schürmann, T. Lustenberger, B. von Rotz, B. Huser, M. Odermatt.

Mendrisio: R. Scandella, G. Crivelli, T. Nyh, E. Rönnblom, R. Rossi, S. Gerosa, R. Giannetta, M. Vaccani, J. Regazzoni, S. Polli, G. Cereghetti, I. Povataj, L. Polli.