Zum Jubiläum der erste Heimsieg?

Am Samstag feiert Ad Astra Sarnen das 30-jährige Bestehen des Vereins. Zur Feier des Tages gastiert mit Alligator Malans ein Topteam in Sarnen.

 

(Obwaldner Zeitung) Am 7. Dezember 1989 wurde Ad Astra Sarnen offiziell gegründet. Vier Klassenkameraden der Kantonsschule Obwalden riefen den Verein ins Leben, der heute stolze 252 Aktivmitglieder zählt. Im Turnunterricht die Leidenschaft für den Sport mit dem gelochten Plastikball entdeckt, besuchten die damals 16-jährigen Freunde in ihrer Freizeit einige Plausch-Turniere. Weil sie an diesen Turnieren jeweils ziemlich erfolgreich abschnitten und mit dem UHC Buochs (heute Power Waves Buochs-Ennetbürgen) einmal gar ein damaliges NLB-Team besiegten, wurden die Obwaldner-Burschen von den Gegnern aus dem Nachbarkanton gefragt, warum sie nicht selbst einen Verein ins Leben rufen würden. „Das war die Initialzündung für die Gründung von Ad Astra Sarnen“, erinnert sich Emmanuel Hofer, einer der Gründerväter zurück. Wenige Tage später traf er sich mit drei Kollegen mit einem Zivilgesetzbuch bewaffnet in einem Restaurant in Sachseln, um Nägel mit Köpfen zu machen: „Wir prüften, was für die Gründung eines Vereins alles benötigt wird. Zugegebenermassen hatten wir damals davon nicht wirklich eine Ahnung.“ Neben Statuten und einem Vorstand benötigt ein Verein nicht zuletzt auch einen Namen. Dieses Thema sei erst ganz zum Schluss dieses geschichtsträchtigen Abends besprochen worden, so Hofer: „Einer von uns trug ein T-Shirt mit einem Aufdruck des Spruches „per aspera ad astra“. Wir haben dann gefunden, das klinge noch gut. Ohne zu wissen, was der Spruch genau bedeutet – schliesslich war keiner von uns ein Latein-Schüler.“ Weil der ganze Spruch für einen Vereinsnamen zu lange schien, einigte man sich auf die Kurzform: Ad Astra Sarnen. Alle vier Worte auf dem T-Shirt des einen Gründervaters begleiteten den Verein jedoch von der Geburtsstunde an als Motto. „Wir erkundeten uns in der Folge selbstverständlich, was der Spruch genau bedeutet. Glücklicherweise passt beides nach wie vor sehr gut zum Verein. Name und Motto waren damals definitiv eine gute Wahl – wenn auch eher dem Zufall zu verdanken“, lacht Hofer. Heute ist der Name Ad Astra Sarnen nicht nur in der Unihockey-Szene, sondern in der gesamten Zentralschweiz vielen Personen ein Begriff. Und auch die Bedeutung des Mottos per aspera ad astra – durch das Raue zu den Sternen – dürfte mittlerweile nicht mehr nur den Lateinern im Umfeld des Vereins ein Begriff sein.

 

Der Niveau-Unterschied macht sich bemerkbar

Im letzten Frühjahr griff Ad Astra mit dem erstmaligen Aufstieg in die NLA definitiv nach den Sternen. Eine Liga höher hat sich das Blatt jedoch wieder gewendet, die Zeiten sind rauer geworden. Statt Sieg an Sieg wie noch eine Liga tiefer, reihen sich in diesen Wochen vielmehr Niederlage an Niederlage. „Natürlich haben wir uns dies anders vorgestellt“, gibt Verteidiger Roger Berchtold zu. „Aber schlussendlich müssen wir festhalten, dass der Niveau-Unterschied zwischen der NLB und der NLA tatsächlich da ist.“ Nach acht Niederlagen in Serie zum Saisonauftakt konnten die Sarner in den letzten vier Spielen die ersten drei Punkte einfahren. Trotzdem sind die Obwaldner nach wie vor am Tabellenende anzutreffen. „Die Tabelle schaue ich im Moment gar nicht an, das bringt nichts. In unserer Situation müssen wir einfach Spiel für Spiel nehmen. Der Punktgewinn am letzten Wochenende gegen Uster tat definitiv gut, auch wenn mehr drin gelegen wäre. Darauf lässt sich aufbauen“, meint Berchtold.

Roger Berchtold im Zweikampf mit dem Churer Fabian Beeler (Foto: Simon Abächerli)

 

Malans das Team der Stunde

Ein weiterer Punktgewinn im Heimspiel gegen Alligator Malans wäre ein kleines Ausrufezeichen von Ad Astra. Die Bündner sind aktuell das Team der Stunde: Im Cup warfen sie kürzlich mit dem SV Wiler-Ersigen den aktuellen Schweizer Meister aus dem Rennen, in der Meisterschaft besiegten sie eine Woche später mit GC Unihockey den damaligen Leader der NLA. Berchtold: „Malans ist eine Knacknuss. Wir wissen jedoch, worauf wir uns einstellen müssen. An einem guten Tag ist auch gegen ein Topteam etwas möglich. Und seien wir ehrlich: Es wird bald mal Zeit für den ersten Dreier.“ Man hört es dem Ad Astra-Urgestein an: Das Selbstvertrauen der Sarner ist wieder gestärkter als auch schon. Ein Bisschen träumen soll erlaubt sein, schliesslich taten dies vor 30 Jahren schon die Gründer des Vereins. Ein Griff zu den Sternen mit einem Heimsieg gegen Malans – was würde besser zum runden Geburtstag von Ad Astra Sarnen passen?