Offensive Impotenz führt zu Punktemangel
Ad Astra Sarnen kommt weiterhin nicht auf Touren in der NLA. Mangel Nummer eins: Das Toreschiessen.
(Obwaldner Zeitung) Neues Jahr, alte Leier bei Ad Astra Sarnen: Es will nicht mit dem Punkten in der höchsten Spielklasse. Die Obwaldner zieren weiterhin mit beschaulichen drei Punkten das Tabellenende der NLA, gemeinsam mit dem UHC Thun sind sie abgeschlagen von den restlichen Teams der Liga. Die Auftritte der Sarner gegen die teils qualitativ deutlich besser besetzten Mannschaften ähneln sich Partie für Partie: Die Spieler in den rot-schwarzen Tenüs beackern das Feld emsig, die Ernte fährt jedoch der Gegner ein. Grösstes Manko von Ad Astra: Das Toreschiessen. Gerade einmal 44 Tore brachten die Sarner in bislang 16 Spielen zu Stande – ergibt weniger als drei Treffer pro Spiel im Durchschnitt. Der klar schlechteste Wert der Liga und ein Fakt, der Ad Astra-Headcoach Eetu Vehanen sehr wohl bewusst ist: „Da gibt es nichts schönzureden. Wir sind offensiv zu harmlos und schiessen zu wenig Tore.“ Der Blick auf die teaminterne Skorerliste zeigt denn auch ein düsteres Bild: Lediglich der schwedische Verteidiger Robin Markström sowie die beiden Angreifer Cornel von Wyl und Roman Schöni trafen bislang mehr als drei Mal ins Schwarze. Andere Ad Astra-Spieler tauchen nur sehr sporadisch unter den Namen der Torschützen im Telegramm auf. Schmerzlich vermisst wird in den Reihen von Ad Astra weiterhin der letztjährige Top-Torschütze Lauri Liikanen, dessen langwierige Verletzung weiterhin keine Einsätze zulässt. „Das Toreschiessen ist zurzeit auf viel zu wenigen Schultern verteilt. Uns fehlt die Qualität im Abschluss, hier sind uns die Gegner überlegen“, weiss Vehanen.
Das Heimspiel am vergangenen Samstag gegen den HC Rychenberg Winterthur zeigte einmal mehr ein für diese Saison aus Sicht von Ad Astra typisches Bild: Der Gegner war mehrheitlich in Ballbesitz, Sarnen wehrte sich nach Kräften. Ad Astra auf der Gegenseite kam sporadisch ebenfalls zu Chancen, Tore bejubelten jedoch die Gäste. Deren acht waren es am Ende, während es die Sarner gerade einmal auf drei Treffer brachten. „Defensiv haben wir Fortschritte gemacht. Trotzdem produzieren wir in jeder Partie den einen oder anderen Eigenfehler, welcher auf diesem Niveau in der Regel gnadenlos ausgenützt wird. Und auch wenn wir hinten gut stehen und auf unsere starken Torhüter zählen können: Um zu punkten, benötigen wir Tore. Unsere wenigen Chancen müssen wir viel effizienter nutzen, wenn wir nach der Schlusssirene nicht immer mit leeren Händen da stehen wollen“, so Vehanen.
Pech im Spiel, Glück in der Liebe
In seiner zweiten Saison als Headcoach in Sarnen wird Eetu Vehanen nicht gerade von sportlichem Erfolg verwöhnt. Vehanen: „Nach unserer sehr erfolgreichen Aufstiegssaison im Vorjahr erleben wir jetzt schwierige Zeiten. Mental ist dies nicht immer einfach. Da tut es gut, wenn man zuhause nicht immer nur an den Sport denken und abschalten kann.“ Verständlich, die Aussagen des 29-Jährigen – gleicht die Saison seiner Sarner doch einem Kampf gegen Windmühlen: Auf einen Rückschlag folgt der nächste. Immerhin auf privater Seite ist Vehanen das Glück hold, seit einigen Wochen ist der Finne mit einer Schweizerin verlobt. Vielleicht hilft ihm dies, den Blick für die positiven Sachen trotz der Misere zu behalten: „Verlieren macht keinem ehrgeizigen Sportler Spass. Motivierend ist jedoch, dass wir uns Woche für Woche mit den stärksten Teams der Schweiz mit starken Einzelspielern messen dürfen – und das oftmals vor schönen Zuschauerkulissen.“ Eine solche ist auch beim bevorstehenden Auswärtsspiel gegen Floorball Köniz am kommenden Sonntag zu erwarten (16:30 Uhr, Sporthallen Weissenstein, Bern). Gegen die Berner, ein Team aus dem vorderen Mittelfeld der Liga, dürfte es für die Obwaldner erneut schwer sein, Zählbares mit nach Hause zu nehmen. Obwohl: Die bislang eingefahrenen drei Punkte realisierte Ad Astra alle auf fremdem Terrain. Die Hoffnung auf Punktezuwachs lebt.
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Hinweis: Das Spiel kann am Sonntag ab 16:30 Uhr kostenlos im Livestream auf swissunihockey.tv verfolgt werden.