„second is the first loser“
Pons, ein bekannter Name in der Unihockeyszene. Selbst spielte er lange kein Unihockey, doch mit 18. Jahren begann auch er im Verein zu Spielen und wurde immer Erfolgreicher. Es folgten einige Aufstiege und eine steile Trainerkarriere, vom Juniorentrainer zum Assistenztrainer, bis zum Cheftrainer von GC. Ein weiterer Schritt zum Trainer der Schweizer Nationalmannschaft lehnte er ab. Wieso er dies tat, erfährst du weiter unten.
Name: Patrick Pons
Geburtsdatum: 2. November 1976
Geburtsort: Bellinzona
Beruf: Kommunikationsleiter, Stadt Zürich
Rückennummer: #13
Meine Rolle im Verein: Ehrenmitglied
Bei Ad Astra seit: 1993
Vorherige Vereine: STV Alpnach Leichtathletik
Motto: „second is the first loser“
AAS Inside: Kannst du deine Karriere im Bereich Unihockey zuerst einmal kurz beschreiben?
Patrick Pons:
Ich habe erst mit 18 im Verein zu spielen begonnen. Zuvor – und ab und zu mache ich das immer noch – habe ich stundenlang zusammen mit meinem Bruder Alan auf dem Parkplatz vor dem Haus gespielt. Von 1993 bis 2000 habe ich bei Ad Astra gespielt – in den ersten Jahren jede Saison eine Liga höher – begonnen hatte ich in der 3. Liga Kleinfeld. Parallel war ich praktisch von Anfang an auch Trainer von Juniorenteams – was ich immer sehr gerne gemacht habe. Von 2000 bis 2004 habe ich bei Floorball Köniz NLA gespielt, danach war ich bei Köniz eine Saison lang NLA-Trainer und habe dann zu GC gewechselt, wo ich bis 2016 mit einer kurzen Pause 2008 als Cheftrainer, Teamchef und Assistenztrainer amtete. Dazu bin ich seit über 10 Jahren J+S-Experte – ich leite pro Jahr 2-3 Kurse. So bleibe ich auch, auch da ich zurzeit kein Team trainiere, auf dem neusten Stand und mit dem Unihockey verbunden.
Emmanuel Hofer: Du wurdest als Trainer mit GC Schweizer Meister. Was bedeutet dir der 30. April 2016?
Patrick Pons:
Mit dem Schweizer Meistertitel aufzuhören ist wunderbar. Und erst recht, nach einem Spiel wie damals. In der Halle war es extrem laut, wir haben im Mitteldrittel eine unglaubliche Wende hingelegt, das ganze Team war im Flow. Ich kriege immer noch Hühnerhaut, wenn ich an das Spiel und die Feier danach denke.
Emmanuel Hofer: Du hättest Trainer der Schweizer Nationalmannschaft werden können, warum hast du den Job abgelehnt?
Patrick Pons:
Es stimmt, es gab Gespräche mit dem Verband. Wenn ich einem Trainerjob zustimme (und zwar egal ob Nati oder Juniorenteam), muss ich zu 100 Prozent sicher sein, dass ich mich ohne Kompromisse hineingeben kann. Aufgrund der privaten und beruflichen Situation wäre das damals nicht möglich gewesen.
Emmanuel Hofer: Du hast um die Jahrtausendwende bei Sarnen gespielt. Anschliessend bist du zu Köniz in die NLA gewechselt. Wenn du das heutige Unihockey mit dem damaligen vergleichst, was sind die grössten Unterschiede?
Patrick Pons:
Die Breite ist grösser, vor allen an der Spitze ist alles viel schneller und physischer geworden. Was aber geblieben ist: die Freude und Leidenschaft, mit der die Spielerinnen und Spieler aufs Feld stehen. Unihockey ist in den letzten Jahren stark gewachsen, hat aber eine gesunde Bodenständigkeit und Authentizität behalten. Und die TV-Präsenz – das ist extrem cool, ich hätte mir vor 5-6 Jahren nie vorstellen können, dass das so schnell geht. Und die Spiele am TV sind super produziert – beste Werbung für unseren Sport.
Emmanuel Hofer: Was war deine Sternstunde mit Ad Astra Sarnen?
Patrick Pons:
Es gibt nicht die eine Sternstunde. Vielmehr sind es all die Momente, in denen wir als Team gute Leistungen gezeigt oder im Verein tolle Momente erlebt haben. In sehr guter Erinnerung ist mir das Jahr geblieben, als ich mit Patrick Berwert die U18 betreut habe. Wir hatten damals eine tolle Truppe mit coolen Jungs, die bereit waren extrem viel fürs Team und das Unihockey zu leisten. Und einige von ihnen – unter anderem Valerio Läubli, Roger Berchtold, Roman Schöni – wurden dann Leistungsträger und Identifikationsfiguren.
Emmanuel Hofer: Was traust du Ad Astra Sarnen in der kommenden Saison zu?
Patrick Pons:
Wenn ich die Leistungen der NLA-Mannschaft in der letzten Saison betrachte, so habe ich innerhalb der Saison leider nur wenige Fortschritte erkannt. Ich erhoffe mir, dass im nächsten Jahr dafür doppelt so viele Fortschritte erzielt werden und das Team definitiv in der NLA angekommen ist.
Emmanuel Hofer: Wie beurteilst du die Entwicklung des Vereins? Was muss Ad Astra Sarnen deiner Meinung nach besser machen?
Patrick Pons:
Dank der eigenen Trainingshalle sind die Voraussetzungen gut, weil der Verein über mehr Infrastruktur für die Trainings verfügt. Will sich der Verein an der Spitze weiter etablieren, ist das ohne eine breite Basis im Nachwuchs unerlässlich. Was mir gefällt: der Verein hat seine Wurzeln behalten, ist sehr gut verankert und verfügt in der Unihockeyszene auch über die Kantonsgrenzen hinaus über eine gewisse Strahlkraft. Eine Aussage, was der Verein besser machen muss, masse ich mir hingegen nicht an.
Emmanuel Hofer: Welche Tipps gibst du unseren Junioren mit auf den Weg, wenn sie den Sprung in die NLA schaffen wollen?
Patrick Pons:
Immer hart an sich arbeiten, mehr machen als die anderen. Auch zu Hause mit Stock und Ball spielen, an den eigenen Skills arbeiten. Von den Besten lernen: Wenn sich die Möglichkeit ergibt, entweder live in der Halle oder via Stream Spiele schauen. Und wenn es mal nicht so läuft, positiv bleiben. Ganz wichtig: Freude, Spass und Leidenschaft. Und zusammen mit den Teamkollegen die Emotionen teilen.
Ein Beispiel von unserem Lieblings-Bauer Basil von Wyl, wie man den Stock auch ausserhalb der Halle einsetzen kann. Und denk daran, bleib immer positiv und teile dein Moment der Saison auch mit deinen Kollegen und Ad Astra Sarnen.
Emmanuel Hofer: Wann kommst du als Trainer zurück nach Sarnen?
Patrick Pons:
Man soll nie, nie sagen. Aber zurzeit steht das für mich aber nicht zur Diskussion.
Ausgewählt für die nächste Ausgabe:
Roger Isler, ein Spieler welcher schon einige Tore für Sarnen erzielen konnte und auch in der Verteidigung tatkräftig mithilft.