Der Derbysieg ist Balsam für die Sarner Seele

Ausgerechnet im Derby gegen Zug United gelingt Ad Astra Sarnen der erste Saisonsieg: 6:5 nach Verlängerung.

(Sven Aregger | Luzerner Zeitung) Es war ein Bild, das man so von Ad Astra in dieser Saison noch nicht gesehen hatte. Die Sarner lagen sich in den Armen, aus den Boxen in der heimischen Halle dröhnte Partymusik. Kollektiver Freudentaumel. Soeben hatten die Obwaldner den Derby-Gegner Zug United 6:5 nach Verlängerung niedergerungen. Damit sicherten sie sich den ersten Sieg der Saison, was als faustdicke Überraschung gewertet werden kann.

Den siegbringenden Treffer markierte der Captain höchstpersönlich: Roman Schöni traf in der 62. Minute und krönte einen starken Sarner Abend. Der Doppeltorschütze sagte: «Das war unsere beste Saisonleistung bisher. Wir haben immer an unserem Gameplan festgehalten. Und vorne haben wir die Dinger endlich mal reingemacht. Die ganze Mannschaft hat gute Büez verrichtet.»

Der überragend auf spielende Captain Roman Schöni führte seine Mannschaft zum Sieg (Foto: Michael Peter)

Ad Astra spielte in der Tat aufopferungsvolles und erfrischendes Unihockey, mit viel Energie und schnell vorgetragenen Kontern. Das Team von Michal Rybka liess sich nie aus dem Konzept bringen, es hatte auch auf Rückschläge stets eine Antwort parat und bestätigte damit seinen leichten Aufwärtstrend in den letzten Partien.

Der Sieg ist Balsam für die geschundene Sarner Seele. Die Saison verlief für Ad Astra bisher ja ziemlich trostlos: Aus elf Spielen resultierten nur zwei Punkte, aber satte 103 Gegentore. In der Challenge Round misst sich der Tabellenletzte nun mit den Teams auf den Rängen sieben bis elf. Befürchten müssen die Sarner nichts, es wird wegen der Coronapandemie keinen Absteiger geben. «Wir wollen aber zeigen, dass wir in die NLA gehören», sagte Schöni.

Grosser Jubel auf der Sarner Bank nach dem erlösenden Siegtor in der Verlängerung (Foto: Michael Peter)

 

Zuger stehen in den Playoffs

Auf Zuger Seite war die Gemütslage naturgemäss eine andere. «So haben wir uns das nicht vorgestellt», sagte der United-Captain Tim Mock und bemängelte den Kampfgeist seiner Mannschaft. Trotz der unerwarteten Niederlage qualifizierten sich die Zuger vorzeitig für die Playoffs. In der Master Round wird es für sie nun darum gehen, sich in eine günstige Position für die entscheidende Saisonphase zu bringen. «Nach der Niederlage gegen Ad Astra tönt das vielleicht lächerlich, aber wir wollen unter die ersten Drei, damit wir unseren Gegner auswählen können», stellte Mock klar.

Um dieses Ziel zu erreichen, muss die Mannschaft von Nicklas Hedstal weiterhin seinen Qualitäten im Angriff vertrauen. Zug United stellt derzeit das offensiv stärkste Team der Liga (73 Tore). Dabei ragen zwei Schweden heraus: Alexander Hallén und André Andersson führen mit je 29 Punkten die NLA-Skorerliste an. Gegen Sarnen gelangen ihnen ein Tor und zwei Assists. Frei entfalten konnten sie sich aber nicht: «Wir haben die Zuger Stars gut im Griff gehabt», stellte der Ad-Astra-Captain Roman Schöni nicht zu Unrecht fest. Und bevor er in die Garderobe verschwand, sagte er noch mit einem Lächeln: «Wären Zuschauer hier gewesen, hätte es eine brutale Party gegeben.»

 
 
 
 
 
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Ad Astra Sarnen – Zug United 6:5 n.V. (2:2, 1:2, 2:1, 1:0)

Dreifachhalle, Sarnen. 0 Zuschauer. SR Röder/Anderegg.

Tore: 4. Savinainen (Haudanlampi) 1:0. 6. Sommerhalder (Savinainen) 2:0. 18. Laely (Andersson) 2:1. 19:37 Graf (Laely) 2:2. 24. C. von Wyl 3:2. 27. Mock (Julkunen) 3:3. 32. Julkunen (Andersson/Ausschluss Sommerhalder) 3:4. 44. R. Schöni (Rizzi) 4:4. 53:07 Hallén 5:4. 53:33 Markström (Rizzi) 5:5. 61:19 R. Schöni (Rizzi) 6:5. 

Strafen: 2mal 2 Minuten gegen Sarnen. 1mal 2 Minuten gegen Zug.

Sarnen: Britschgi; Danis, Berchtold; Läubli, R. Schöni; Höltschi, Kramelhofer; C. von Wyl, Savinainen, Haudanlampi; Beutler, Markström, Rizzi; Lingg, Ma. Furrer, Sommerhalder.

Zug: Kramer; Graf, Menon; Schelbert, Maurer; Staub, A. Uhr; Andersson, Laely, Hallén; Mock, Nigg, Julkunen; Furger, Bachmann, Egli; Rubi.

Bemerkungen: Sarnen ohne Amrein, J. von Wyl, B. von Wyl, Dubacher, Durot und Bitterli (alle Ersatz), Boschung und M. Schöni (beide verletzt), sowie Durrer (überzählig). R. Schöni (Sarnen) und Andersson (Zug) als beste Spieler ihrer Teams ausgezeichnet.

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