Bittere Niederlage im Brünig-Derby – Chrapek übernimmt

Ad Astra Sarnen verliert das Brünig-Derby gegen den UHC Thun nach hartem Kampf mit 4:5. Ab Montag wird der neue Cheftrainer Tomas Chrapek das Team übernehmen.

 

(Luzerner Zeitung) Überschwänglicher Jubel auf der Seite der Thuner nach der Schlusssirene. Die Spieler rannten auf das Feld und bejubelten den ersten Saisonsieg ausgelassen. Mittendrin Ad Astra-Topskorer Alexander Rudd, der sich beim Schiedsrichter über eine ungeahndete Szene kurz zuvor beschwerte und in ein kleines Handgemenge mit seinen Gegenspielern geriet. Die Szene zeigte deutlich auf: Der Frust beim Schweden und seinen Sarner Spielkollegen über die erneute Niederlage sass tief. Selbst gegen das noch sieglose Schlusslicht fanden die Obwaldner nicht zurück auf die Siegesstrasse.

 

Endlich wieder mal ein Powerplay-Tor

Schon der Start in das Kellerduell in der gut gefüllten Dreifachhalle in Sarnen missriet dem Heimteam. Sechs Minuten waren gespielt, als der wirblige Thuner Bühler Ad Astra-Schlussmann Pascal Amrein bereits zum zweiten Mal bezwang. Die frühe Führung der Thuner war zu diesem Zeitpunkt nicht unverdient. Die Heimfans konnten den ersten Treffer der Sarner keine Zeigerumdrehung später bejubeln: Rizzi kam nach einem Freischlag aus der Ecke an den Ball und versenkte diesen präzise unter der Latte im Tor der Thuner. Wenig später erhielt Ad Astra eine Überzahlgelegenheit zugesprochen, blieb in dieser allerdings einmal mehr blass und ohne Torerfolg. Wie schon in den Spielen in den vergangenen Wochen blieb die nominell stark besetzte Sarner Powerplay-Formation zunächst ohne Erfolgserlebnis.

Im Mitteldrittel sollte sich dies ändern: Oweling brach den Bann und traf nach einer schön vorgeführten Ballstafette per Direktabnahme zum umjubelten 2:2. «Endlich gelang uns wieder einmal ein Treffer in Überzahl», meinte Valerio Läubli, der diesmal die Chance erhielt, sich an der Seite der Schweden in der Powerplay-Formation zu beweisen. Der Ausgleichstreffer gab den Sarnern jedoch nicht den erhofften Schub. Statt selbst erstmals in dieser Partie selbst in Führung zu gehen, waren es die Gäste, welche kurz nach Spielmitte zwei Unachtsamkeiten in der Hintermannschaft des Heimteams eiskalt ausnutzen und per Doppelschlag auf 2:4 davonziehen konnten.

 

Ad Astra bleibt zu lange blass

Die Massnahme von Patrick Pons und Patrick Schaller, dem Interim-Trainerduo von Ad Astra, zu Beginn des Schlussabschnitts war naheliegend: Mit zwei Formationen sollten der Spielrhythmus und gleichermassen auch der Druck auf das Tor der Thuner erhöht werden. Und die Massnahme zeigte die erhoffte Wirkung: Das Heimteam spielte jetzt zielstrebiger und war bemüht, den Ballbesitz in gute Abschlusspositionen zu verwandeln. Thun dagegen lauerte vermehrt auf Kontergelegenheiten. Spätestens nach Durots Anschlusstreffer zum 3:4 in der 47. Minute kehrte die Spannung zurück in die Halle. Die Hoffnung der Obwaldner erhielt jedoch bald den nächsten Dämpfer: In Überzahl traf Bühler zum 3:5. Es sollte die Siegsicherung sein, auf welche die Sarner erst 40 Sekunden vor Schluss nochmals eine Antwort mit Rudds Tor zum 4:5 bereit hatten. Das Aufbäumen blieb jedoch unbelohnt, die Thuner retteten die knappe Führung über die Zeit.

Hängende Köpfe nach der nächsten Niederlage (Foto: André Düsel)

 

«Thun war uns heute kämpferisch überlegen. Sie wollten den Sieg mehr als wir. Dies zeigte sich über die ganze Spieldauer in den Zweikämpfen, die wir viel zu selten für uns entscheiden konnten. Generell waren wir lange zu passiv unterwegs. Erst im Schlussdrittel ist es uns gelungen, wirklich Druck zu machen. Das ist zu wenig», analysierte Läubli die Partie.

 

Tomas Chrapek übernimmt

Man darf gespannt sein, welche Schlüsse der neue Ad Astra-Trainer Tomas Chrapek aus diesem Spiel ziehen wird. Chrapek unterschrieb am Freitag einen befristeten Vertrag bis zum Saisonende, mit Option auf Verlängerung um eine Saison. Der ehemalige tschechische Nationalspieler war zuletzt in der NLB bei Langenthal als Headcoach tätig. «Wir freuen uns, dass es uns gelungen ist, mit Tomas einen Kenner der hiesigen Unihockey-Szene nach Sarnen zu holen. Wie die optimale Besetzung auf den weiteren Posten im Staff aussehen wird, ist noch in Klärung. Ich hoffe, dass wir diesbezüglich bis Ende der nächsten Woche Klarheit haben», so Ad Astra-Sportchef Roman Schöni. Chrapek wird bereits am Montag das erste Training seines neuen Teams leiten. Er dürfte froh sein, dass das nächste Spiel erst Mitte Dezember auf dem Programm steht und er bis dahin ein paar Wochen Zeit hat, um mit seinem Team zu arbeiten.

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Ad Astra Sarnen – UHC Thun 4:5 (1:2, 1:2, 2:1)

Dreifachhalle, Sarnen. 320 Zuschauer. SR Ambühl/Brechbühler.

Tore: 3. Ammann (Baumann) 0:1. 6. Bühler (Würz) 0:2. 7. Rizzi (Höltschi) 1:2. 26. Oweling (Forslind/Ausschluss Rehor) 2:2. 32. Baumann (Bärtschi) 3:2. 34. Garbely 2:4. 47. Durot (Odermatt) 3:4. 50. Bühler (Graber/Ausschluss Oweling) 3:5. 59:21 Rudd (Läubli/Ausschluss Saurer) 4:5 (Sarnen ohne Torhüter).

Strafen: 2mal 2 Minuten gegen Sarnen. 3mal 2 Minuten gegen Thun.

Sarnen: Amrein; C. von Wyl, Hagert; Burri, Oweling; Höltschi, Läubli; B. von Wyl, Rudd, Forslind; Eberhardt, Furrer, Odermatt; Sommerhalder, Rizzi, Durot; Rüegger.

Thun: Weber; Saurer, Bärtschi, Küenzi, Zbinden, Rehor, Zimmermann; Baumann, Ammann, Garbely, Bühler, Bolliger, Scheuner, Wiedmer, Würz, Graber, Althaus, Schwendimann, Jost.

Bemerkungen: Sarnen ohne Britschgi, Bitterli, Kramelhofer, Dubacher und Durrer (alle Ersatz), Lingg (abwesend), sowie M. Schöni und Boschung (beide verletzt). 56:33 Timeout Thun. 58:11 Timeout Sarnen, anschliessend mehrheitlich mit 6 Feldspielern und ohne Torhüter. Amrein (Sarnen) und Bühler (Thun) als beste Spieler ihrer Teams ausgezeichnet.

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