Markus Furrer: „So etwas kann zu einem Booster werden“
Markus Furrer (25) biegt dieses Wochenende mit den Unihockeyanern von Ad Astra Sarnen auf die Zielgeraden der NLA-Qualifikation ein..
(Ruedi Burkart | Luzerner Zeitung) Was war das für ein unglaubliches Spiel am vergangenen Samstag in der Sporthalle Lust zu Maienfeld. Im Heididorf schrieben die Sarner Unihockeyaner – notabene der Tabellenletzte – eines der verrücktesten Kapitel der Schweizer Unihockey-Geschichte. 0:4 lag das Team von Trainer Tomas Chrapek nach 35 Minuten gegen den Tabellensechsten Alligator Malans zurück und schien der 17. Niederlage im 19. Meisterschaftsspiel entgegenzusteuern. Doch zwei Minuten vor dem Ende der regulären Spielzeit glich Markus Furrer auf magistrale Vorarbeit von Alexander Rudd zum 8:8 aus. Und in der Verlängerung erzielte der neue Teamcaptain Erik Oweling vor 250 Zuschauern mit seinem vierten Treffer des Spiels das siegbringende 9:8. «Die Emotionen nach diesem Tor waren unglaublich, irgendwie schwierig zu beschreiben», meint Ad Astra-Stürmer Markus Furrer mit ein paar Tagen Abstand zur magischen «Nacht von Maienfeld».
Furrer ist trotz seiner erst 25 Jahre einer der sogenannten «alten Sarner». Der Nidwaldner – er lernte sein Unihockey-ABC bei Power Wave Buochs und wohnt in Ennetbürgen – spielt seit seiner Zeit bei den U18-Junioren in Sarnen. Nach dem Aufstieg in die NLA im Frühling 2019 wechselte Furrer von der 2. Mannschaft Ad Astras ins Fanionteam. Dort fühlt sich der Offensivakteur pudelwohl, auch wenn er selbst sagt, dass er mit seiner persönlichen Leistung in den letzten Wochen nicht so richtig zufrieden ist. «Meine Skorerwerte haben definitiv noch Luft nach oben», gibt Furrer freimütig zu.
Dass der unerwartete Erfolg gegen Alligator Malans so kurz vor den entscheidenden Partien um den Ligaerhalt eine durchaus positive Wirkung auf das Auftreten seiner Mannschaft in den nächsten Wochen haben kann, dessen ist sich Furrer sicher. «So etwas kann zu einem Booster werden, im besten Sinne.»
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Ligaerhalt soll diesmal sportlich erreicht werden
Mit wem sich die Sarner – momentan auf Rang 11 liegend – ab Ende Februar im Playout um den Ligaerhalt duellieren werden, ist noch völlig offen. Die beiden abschliessenden Runden der Regular Season werden zeigen, wer der Rivale sein wird. Mögliche Gegner sind die Tigers Langnau (Rang 10), Waldkirch-St.Gallen (9) oder Uster (8). Auf die nicht ganz ernst gemeinte Frage, gegen wen er am liebsten spielen würde, meint Furrer lakonisch: «Wenn wir oben bleiben wollen, und das ist unser erklärtes Ziel, dann müssen wir gegen jede Mannschaft gewinnen.» So einfach ist das.
So werden die beiden letzten Partien der Regular Season gegen Uster (Heimspiel am Samstag) und Waldkirch-St.Gallen (Auswärtspartie am Sonntag) zu einer Art wettkampfmässigem Training. «Wir wollen mit einem guten Gefühl aus dem Wochenende kommen und ab Montag den Fokus auf die Playouts legen», sagt Furrer. Und dann der ganzen Unihockey-Schweiz zeigen, dass es die Obwaldner draufhaben und den Ligaerhalt nicht nur am grünen Tisch und dank der Coronapandemie erreichen. Sondern eben auch auf dem Feld. Wie sagte Ad-Astra-Sportchef Roman Schöni jüngst im Interview mit dieser Zeitung: «Wir wollen endlich zeigen, dass wir den Ligaerhalt auch sportlich schaffen können. Sei es, in einer ersten Serie gegen einen anderen NLA-Klub oder dann in den Abstiegsspielen gegen eines der beiden besten NLB-Teams.» Seine Worte in Gottes Ohr.
Seit knapp drei Wochen spielt Jens-Jörn Sommerhalder nicht mehr für Ad Astra Sarnen. Er habe sich «aus persönlichen Gründen» dazu entschlossen, zu seinem Stammverein, dem 1.-Liga-Spitzenteam Lok Reinach, zurückzukehren, lässt der 27-Jährige wissen. Seit 2020 war er für Ad Astra auf Torejagd gegangen. Seinen letzten Ernstkampf mit Sarnen absolvierte der Aargauer bei der 2:5-Niederlage in Chur Ende Januar.
Den jüngsten 9:8-Erfolg nach Verlängerung gegen Alligator Malans erlebte Sommerhalder aus der Ferne mit. Mit den Reinachern ist der Ex-Sarner übrigens erfolgreich unterwegs. Im Playoff-Viertelfinal schalteten die Wynentaler Olten Zofingen mit 2:1 nach Siegen aus, im Halbfinal wartet ab diesem Wochenende Schüpbach. Bei Reinach spielt Sommerhalder mit einem anderen ex-Sarner zusammen: Jan Danis, dem 33-jährigen Tschechen, der Ad Astra vor einem Jahr in Richtung Aargau verlassen hatte.
Hinweis:
- NLA Meisterschaft, Runde 21: Ad Astra Sarnen – UHC Uster | Samstag, 19.02.2022, 18:00 Uhr, Dreifachhalle, Sarnen
- NLA Meisterschaft, Runde 22: UHC Waldkirch-St. Gallen – Ad Astra Sarnen | Sonntag, 20.02.2022, 18:00 Uhr, Tal der Demut, St. Gallen
Sämtliche Corona-Einschränkungen für die Zuschauer in der Halle sind aufgehoben. Beide Spiele können wie immer kostenlos im Livestream auf swissunihockey.tv verfolgt werden.