HII – Schöner reden als spielen

Es ist nicht unsere Art und Weise, schlechte Spiele schönzureden. Schon gar nicht, wenn man als Chronist nicht einmal vor Ort war aber wir tun es trotzdem.

Sind Aufsteiger gegen einen zuletzt zweimaligen Gruppensieger nicht fünf Mal so motiviert, das Spiel zu gewinnen? Ihr kennt das doch selbst von früher in der Schule, als ihr auf dem Pausenplatz gegen die älteren Schüler:innen getschuttet habt und wohl den einen oder anderen Coup landen konntet, weil ihr auch ohne Motivationscoach so aufgetreten seid wie David bei seinem Sieg gegen Goliath. Und überhaupt, wie fair ist es denn, wenn das gegnerische Team mit 22 Feldspielern auftaucht, wo wir hände- und füsseringend in WhatsApp-Chats nach Spielern suchen müssen? Wäre unser Durchschnittsalter 25 Jahre wäre dies ja noch das eine, bei einem Durchschnittsalter von 35 Jahren ist es aber etwas ganz anderes. Da kann man nun wirklich nicht behaupten, wir hätten unsere Haut nicht teuer verkauft. Wir konnten schliesslich ein Drittel von drei für uns entscheiden. Und vor allem welches Drittel es war, das letzte nämlich! Weil: «S letschte Drittel ghörd üs!» Das sagen wir immer und behalten des Öfteren auch Recht damit. So können wir mit positiven Emotionen aus dem Spiel hinausgehen und in der nahen und fernen Zukunft daran anknüpfen. Wir können auch nichts dafür, hat man sich irgendeinmal dafür entschieden, nur drei Drittel zu spielen und nicht vier. Sonst hätte die Sache am letzten Wochenende in Tuggen wohl ganz anders ausgesehen, da sind wir uns sicher. Schliesslich braucht ein Dieselmotor auch Zeit, bis er einmal ins Laufen kommt und bei unseren 35 Lenzen spricht man wahrlich eher von einem Diesel als von einem Benziner.

 

Sonntagsarbeit oder diese Aussicht geniessen? Eben, das hat sich der Chronist auch gesagt.

 

Womit wir noch anmerken müssen, dass eine Spielansetzung am Sonntagnachmittag um 16:00 Uhr auch nicht gerade förderlich ist für unsere gepflegte Spielkultur. Wir trainieren immer erst um 20:30 Uhr, entsprechend sind sich unsere Körper ein Nachmittagsspiel überhaupt nicht gewohnt. Da ist es schon fast fahrlässig, nachmittags um 16:00 Uhr für ein Unihockeyspiel aufzutauchen. Hinzu kommt, dass wir aus einem katholisch-konservativen Kanton kommen, da wird an einem Sonntag vieles gemacht aber eines sicher nicht: Gearbeitet. Für uns ist dies wichtig, geniessen wir doch am Samstag jeweils auch gerne die spassige Seite des Lebens (ja wir gestehen ein, die katholisch-konservative Begründung ist uns für den freien Sonntag nicht einmal so wichtig 😉). Oder hätten wir am Samstag nicht die lokale Bierkultur an den Unterwaldner Biertagen in Sarnen unterstützen sollen? Eben.

Und weil Bier bei uns immer ein guter Schlusspunkt ist, machen wir hier fertig und müssen doch eingestehen: Well played Tuggen, wir gratulieren und verabschieden uns (vorerst) vom ersten Platz. Wovon wir uns nicht verabschieden: vom Sarkasmus und der 😉 Berichterstattung.

 

UHC Tuggen-Reichenburg – Ad Astra Obwalden II 6:4 (3:1, 3:1, 0:2)

Riedlandhalle, Tuggen. 64 Zuschauer. SR Fischer/Studer.

Tore: 14. R. Christen (G. Amstutz) 0:1. 14. F. Hartmann (M. Hubli) 1:1. 15. D. Eggler (M. Lieberherr) 2:1. 17. D. Eggler (M. Lieberherr) 3:1. 21. D. Eggler 4:1. 26. R. Rink (R. Kessler) 5:1. 34. M. Engeli (M. Möhl) 6:1. 37. M. Odermatt (T. Lustenberger) 6:2. 48. G. Hottiger (C. Ming) 6:3. 54. C. Ming (G. Amstutz) 6:4.

Strafen: 1mal 2 Minuten gegen UHC Tuggen-Reichenburg. 1mal 2 Minuten gegen Ad Astra Obwalden II

Sarnen: L. Furrer; A. Ming, R. Durrer, G. Amstutz, M. Abegg, C. Ming, M. Odermatt, R. Barmettler, R. Christen, P. Gasser, J. Wintsch, T. Lustenberger, G. Hottiger, B. Huser, M. Abächerli, J. Haller