Den Spitzenkampf gegen Thun verloren

Die Unihockeyaner von Ad Astra Obwalden verlieren den NLB-Spitzenkampf gegen Thun mit 6:9. Ein baldiger NLA-Aufstieg hat keine Priorität.

 

(Luzerner Zeitung | Ruedi Vollenwyder) Frühjahr 2022: Ad Astra hat sich gerade aus der Nationalliga A verabschiedet. Die Konsternation war gewaltig. Obwaldens Vorzeigeverein mit heute zwölf Teams und gegen 300 Mitgliedern lag am Boden. «Ad Astra flog sehr hoch und stürzte am Ende ab», liess sich Jonas von Flüe, der neue Geschäftsführer, damals zitieren.

Seither tat sich einiges. Kultspieler Roger Berchtold, 34, wurde als Präsident installiert, Urgestein Roman Schöni, 33, avancierte zum Sportchef. Zudem wurde der Vereinsname von Ad Astra Sarnen zu Ad Astra Obwalden geändert, um die Verbundenheit mit dem Kanton zu untermauern. Der neue Präsident hat eine klare Vorstellung, in welche Richtung er gemeinsam mit seinem jungen Vorstandsteam den Verein entwickeln will: «Unser Ziel muss es sein, dass wir uns vorwiegend mit Einheimischen an der Spitze der NLB halten können.»

 

Cheftrainer besucht Schulklassen

Das bedeutet, dass der Nachwuchs intensiv gefördert werden soll. Deshalb gingen die Obwaldner eine Kooperation mit Floorball Uri (1. Liga) ein. Die Zusammenarbeit beschränkt sich vorerst auf die Stufe U21. Berchtold erklärt die Idee dahinter: «Wenn sich ein Spieler in Obwalden noch nicht ganz durchzusetzen vermag, kann er auf 1.-Liga-Niveau Spielpraxis sammeln.» Zudem wurde mit Power Wave Buochs-Ennetbürgen (3. Liga) eine Zusammenarbeit auf tieferer Nachwuchsebene (bis und mit U18-Junioren) eingegangen. Aber auch schon bei den ganz Jungen ist man aktiv geworden. Cheftrainer Jakob Arvidsson höchstpersönlich kümmert sich um die Aktion «Ad Astra macht Schule». In den Schulklassen der Um­gebung soll im Turnunterricht den Mädchen und Buben die Sportart Unihockey schmackhaft gemacht werden.

Jakob Arvidsson überreicht Levin, dem glücklichen Gewinner der Aktion „Ad Astra macht Schule“, ein Ad Astra Trikot

 

So sieht es aus, wenn Jakob Arvidsson eine Schulklasse besucht: 

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Ad Astra hat den Turnaround unter der neuen Führungscrew geschafft. Nach dem völlig unerwarteten Einzug in die Auf-/Abstiegs-Playoffs (1:4 gegen Uster) in der letzten Saison ist dem Team um Spielertrainer Arvidsson auch der Start in die neue NLB-Saison geglückt. Sieben Siegen stand bis Samstag eine einzige Niederlage gegen Ticino Unihockey (2:4) gegenüber. Vor dem Spiel gegen den viertplatzierten UHC Thun grüsste Ad Astra als Tabellenleader. Doch zu einem weiteren Sieg reichte es im Spitzenduell nicht. Die Obwaldner mussten gegen ein kompakter auftretendes Thun mit 6:9 von der Platte. Ad-Astra-Captain Markus Fuhrer bilanziert: «Wir machten ganz einfach zu viele Fehler, welche die Thuner resolut ausnützten.» Nachdem Obwalden im zweiten Drittel unter dem Jubel der Fans einen 3:5-Rückstand zum 5:5 ausgleichen konnte, zog Thun innert drei Minuten auf 8:5 davon. «Da haben wir wirklich schlecht verteidigt», gibt sich Fuhrer selbstkritisch. Trotz dieser Niederlage bleibt er zuversichtlich: «Die Saison ist noch lang. Unser Ziel sind und bleiben die Playoffs.»

 

Im Cup schon früh ausgeschieden

Im Cup trafen die Obwaldner nach Siegen gegen Nesslau und Aargau United ausgerechnet auf Partnerverein Floorball Uri. Da gab es kein Pardon. Erstligist Uri musste als 3:7-Verlierer von der Platte. Doch das Achtelfinalspiel gegen den NLA-Verein Regio Basel (1:5) bedeutete dann auch für Ad Astra das Cup-Out.

Nach dem guten Saisonstart stellt sich die Frage, ob Ad Astra Obwalden nicht die Ambition hat, kurz- oder mittelfristig wieder in die NLA zurückzukehren. Sportchef Schöni sagt diplomatisch: «Ein Aufstieg macht nur Sinn, wenn von A bis Z alles stimmt. Ich glaube, dass wir aktuell noch nicht so weit sind. Aus Sicht des ganzen Vereins ist es wichtiger, dass erneut ein paar junge, talentierte Spieler aus dem eigenen Nachwuchs im Fanionteam Fuss fassen können.» Deshalb legt man bei Ad Astra den Fokus auf einen sauberen Aufbau aller U-Teams. Schöni: «Wenn ich wählen könnte, ob unser Fanionteam oder die U21-Mannschaft in die höchste Spielklasse aufsteigen sollte, würde ich die Jungen bevorzugen. Eine gute Nachwuchsabteilung ist das A und O für unseren Verein.»

Neben den jungen Wilden kann Ad Astra Obwalden auch auf erfahrene ausländische Akteure zählen – so auf den letztjährigen NLB-Topskorer Isak Stöckel. Der Supertechniker blieb in Sarnen, obwohl er auch von anderen Vereinen umworben wurde. Das Schweden-Trio, das in einer Wohngemeinschaft in Sarnen lebt, wurde mit Hannes Karlsson komplettiert. Bei Ad Astra Obwalden weht also wieder ein erfrischender Wind. Und Demut wird im Verein ebenfalls gross geschrieben.

 

Ad Astra Obwalden – UHC Thun 6:9 (2:2, 3:6, 1:1)
Dreifachhalle, Sarnen. 290 Zuschauende. SR Stähli/Zähnler.

Tore: 12. Noaks­son 0:1, 13. Stöckel 1:1, 14. Odermatt 2:1, 18. Bärtschi 2:2, 23. Bärtschi 2:3, 24. Arvidsson 3:3, 27. Papousek 3:4, 28. Grunder 3:5, 35. Karlsson 4:5, 35. Egli 5:5, 36. Graber 5:6, 37. Wüthrich 5:7, 39. Wüthrich 5:8, 52. Graber 5:9, 60. Karlsson 6:9.

Strafen: 1-mal 2 Minuten gegen Obwalden, 2-mal 2 Minuten gegen Thun.

Highlights:

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Tabelle Herren NLB und nächste Spiele:

Die aktuelle Tabelle der Herren NLB (Quelle: Swiss Unihockey)

Die nächsten Spiele für Ad Astra Obwalden:

  • Samstag, 4. November, 19:00 Uhr: UHC Lok Reinach – Ad Astra Obwalden (Pfrundmatt, Reinach AG)
  • Sonntag, 5. November, 17:00 Uhr: Ad Astra Obwalden – Unihockey Limmattal (Dreifachhalle, Sarnen)