Saisonende – Ad Astra scheitert in den Viertelfinals

Ad Astra Obwalden verliert die Spiele 4 und 5 der Playoff-Viertelfinalserie gegen die Iron Marmots Davos-Klosters. Damit ist die Saison für die Obwaldner beendet.

 

Grosse Jubelschreie waren aus den Reihen von Davos-Klosters am späten Sonntagabend in der Sarner Dreifachhalle zu hören. Soeben hatte Linard Guidon in der Verlängerung von der «Belle», dem alles entscheidenden Spiel in der Viertelfinal-Serie gegen Ad Astra Obwalden, zum 2:3 getroffen. Die Bündner bejubelten frenetisch den Einzug in die Halbfinals. Auf der anderen Seite war den Obwaldnern die Enttäuschung über das frühe Saisonende in die Gesichter geschrieben.

Zuvor lebte das Entscheidungsspiel von der Spannung: Beide Teams waren offensichtlich bestrebt, dem Gegner wenig Chancen zuzugestehen. Entsprechend lange dauerte es bis zum ersten Treffer. Ad Astra verpasste es im zweiten Drittel zunächst, eine Überzahlsituation in Zählbares umzumünzen. Und auch per Penalty wollte das erste Tor nicht gelingen – Topskorer Isak Stöckel scheiterte an der Torumrandung. Erst beim zweiten Versuch in Überzahl brach ebendieser Stöckel den Bann und überlistete den starken Yannick Vogt im Tor der Gäste zum ersten Mal (37.). Noch vor der zweiten Pause hatten die Davoser jedoch die Antwort bereit: Vetsch traf – ebenfalls in Überzahl nach einer vermeidbaren Strafe von Ad Astra – zum Ausgleich.

Jakob Arvidsson (links) und Hannes Stöckel bejubeln den Treffer zur 2:1-Führung – welche leider nur sehr kurz Bestand hielt (Foto: André Düsel)

Pattsituation somit nach 40 Minuten. Unausgeglichen war der Spielstand auch nach dem zweiten Führungstreffer durch Jakob Arvidsson nach 48:44 für nicht einmal eine halbe Minute: 49:09 zeigte die Matchuhr, als der Davoser Captain Linard Guidon den Ausgleich zum 2:2 erzielte. Dieser Spielstand hatte auch nach Ende der regulären Spielzeit Bestand, somit ging es in die Verlängerung, in welcher erneut Guidon nach einer feinen Einzelleistung für die Entscheidung besorgt war.

 

Eine Serie auf Messers Schneide

3:5, 5:4 nach Penaltyschiessen, 5:4, 2:3 nach Penaltyschiessen, 2:3 nach Verlängerung – die Resultate der fünf Spiele zeigen deutlich auf, wie eng umkämpft diese Viertelfinalserie war. Dass sich mit Davos der Qualifikations-Achte gegen den Qualifikations-Zweiten am Ende durchsetzte, ist für Ad Astra-Sportchef Roman Schöni «eine Enttäuschung, aber keine grosse Überraschung. Schon die Qualifikation hat gezeigt, dass die acht für die Playoffs qualifizierten Mannschaften leistungsmässig nicht weit voneinander entfernt sind. Wir wussten, dass Davos keine einfache Aufgabe in den Viertelfinals wird. Dies hat sich leider bewahrheitet.»

Die Serie hätte aber durchaus auch auf die Seiten der Obwaldner kippen können: Zum Beispiel zu Beginn der Verlängerung am Sonntag, als der Obwaldner Topskorer Isak Stöckel – zum dritten Mal an diesem Abend! – am Aluminium scheiterte. Oder am Samstagabend in Davos, als es ins Penaltyschiessen ging. In diesem behielten die Bündner jedoch die besseren Nerven und verdienten sich somit das Entscheidungsspiel in Sarnen.

«Wer sich in einer best-of-5 Serie durchsetzt, hat sich am Ende das Weiterkommen verdient», gab Ad Astra-Spielertrainer Jakob Arvidsson am Sonntagabend der Partie zu Protokoll. «Jedes Spiel dieser Serie war extrem eng. Leider haben wir es als Team nicht geschafft, in den Playoffs an unsere Leistungsgrenze zu gehen. Wir hatten unsere besten Spiele früher in der Saison gezeigt. Die Formkurve zeigte jedoch seit Anfang Jahr leicht nach unten. Diese Erfahrung nehmen wir mit in die nächste Saison», so die Analyse von Arvidsson.

Hannes Karlsson (links) und Janick Kürschner verteidigen das Tor von Ad Astra (Foto: André Düsel)

 

Für Ad Astra endet die Saison somit wieder einmal früh – einen Monat früher als beispielsweise im Vorjahr, als erst in den Aufstiegsspielen Schluss war. Schöni: «Es war nicht unsere Erwartung, dass unser Fanionteam wieder die Aufstiegsspiele erreicht. Aber selbstverständlich hätten wir sehr gerne eine weitere Playoff-Serie gespielt, unserem Publikum weitere spannende Spiele geboten und das Unihockey-Fieber wieder entfacht. Dieses ist jetzt leider im Keim erstickt.»

 

Der Blick geht bereits nach vorne

Für Sportchef Schöni beginnt mit dem Saisonende eine intensive Phase: Die Kaderplanung für die nächste Saison. «Die Gespräche mit den ersten Spielern haben schon kurz nach Weihnachten gestartet», so Schöni. Viele Fakten kann er noch nicht vermelden – abgesehen von zwei Entscheidungen, welche die Ausländerpositionen betreffen: Spielertrainer Jakob Arvidsson wird in seiner dritten Saison bei Ad Astra nicht mehr spielend, sondern «nur» noch als Headcoach unterwegs sein. Ausserdem hat sich sein schwedischer Landsmann, der Verteidiger-Hüne Hannes Karlsson entschieden, nach nur einer Saison in der Schweiz wieder in die Heimat zurück zu kehren. Schöni ist sich bewusst, dass diese Lücke nicht einfach zu füllen sein wird. «Unser Ziel ist es zukünftig, den eigenen Junioren wieder mehr Verantwortung zu übergeben. Wir fühlen uns in der NLB wohl und wollen mit einem stabilen Kern an einheimischen Spielern in dieser Liga mitmischen.»

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Iron Marmots Davos-Klosters – Ad Astra Obwalden 3:2 n.P. (0:2, 2:0, 0:0, 1:0)

Sportzentrum Arkaden, Davos Platz. 222 Zuschauende. SR Hiltbrunner/Studer.

Tore: 4. Gian Luca Durrer (Stöckel) 0:1. 18. Stöckel (Gian Luca Durrer) 0:2. 33. Silvan Meier (Rizzi) 1:2. 36. Vetsch (Rizzi) 2:2.

Penaltschiessen: Stöckel verschiesst – 0:0. Guidon trifft – 1:0. Kürschner trifft – 1:1. Marugg verschiesst – 1:1. Karlsson verschiesst – 1:1. Rizzi trifft – 2:1. Eberhardt trifft – 2:2. Vetsch trifft – 3:2. Boschung verschiesst – 3:2.

Strafen: Je 2mal 2 Minuten.

Ad Astra: Britschgi; Schwab, Karlsson; Muff, Kürschner; Gino Durrer; Stöckel, Gian Luca Durrer, Arvidsson; Eberhardt, Markus Furrer, Huber; Mischa Furrer, Kucera, Odermatt.

Davos: Vogt; Tanner, Bebi, Aebli, Vetsch, Schmid, Liebing, Rizzi, Hofmann, Ambühl, Conzett, Nerreter, Wolfgang, Guidon, Silvan Meier, Jörg Meier, Wiedmer, Joos, Marugg, Lemm.

Bemerkungen: Ad Astra ohne Scharmin und Boschung (beide Ersatz).

 

Ad Astra Obwalden – Iron Marmots Davos-Klosters 2:3 n.V.

Dreifachhalle, Sarnen. 250 Zuschauende. SR Bleisch/Coduto.

Tore: 37. Stöckel (Arvidsson/Ausschluss Joos) 1:0. 39:06 Vetsch (Ausschluss Eberhardt) 1:1.  48:44 Arvidsson (Karlsson) 2:1. 49:09 Guidon (Jörg Meier) 2:2. 66. Guidon 3:2.

Strafen: 1mal 2 Minuten gegen Ad Astra. 2mal 2 Minuten gegen Davos.

Ad Astra: Britschgi; Schwab, Karlsson; Muff, Gino Durrer; Mischa Furrer; Stöckel, Gian Luca Durrer, Arvidsson; Eberhardt, Markus Furrer, Odermatt; Kürschner, Kucera, Huber.

Davos: Vogt; Tanner, Bebi, Aebli, Vetsch, Schmid, Liebing, Rizzi, Hofmann, Ambühl, Conzett, Nerreter, Wolfgang, Guidon, Silvan Meier, Jörg Meier, Wiedmer, Joos, Marugg, Lemm.

Bemerkungen: Britschgi ohne Scharmin, Boschung und Hofer (alle Ersatz). 36. Stöckel verschiesst Penalty. Britschgi (Ad Astra) und Guidon (Davos) als beste Spieler ihrer Teams ausgezeichnet.

 

Alle Resultate der Viertelfinal-Serie (best of 5):

  • Spiel 1: Ad Astra – Obwalden – I.M. Davos-Klosters 3:5
  • Spiel 2: I.M. Davos-Klosters – Ad Astra Obwalden 4:5 n.P.
  • Spiel 3: Ad Astra Obwalden – I.M. Davos Klosters 5:4
  • Spiel 4: I.M. Davos-Klosters – Ad Astra Obwalden 3:2 n.P.
  • Spiel 5: Ad Astra Obwalden – I.M. Davos-Klosters 2:3 n.V.