Drama bis zum Schluss: Ad Astra gewinnt Halbfinal-Krimi

Nach einer packenden Halbfinalserie gegen die Kloten-Dietlikon Jets zieht Ad Astra Obwalden in die Aufstiegsspiele zur NLA ein. Spiel 5 wird zum nervenaufreibenden Showdown.

 

Nach einem nervenaufreibenden Halbfinale gegen die Kloten-Dietlikon Jets steht Ad Astra Obwalden sensationell in den Aufstiegsspielen zur Nationalliga A. In einer intensiven Best-of-5-Serie setzten sich die Obwaldner nach fünf hart umkämpften Spielen durch und bewiesen erneut ihre bemerkenswerte Playoff-Mentalität.

 

Spiel 3: Hart umkämpfter Auswärtssieg

Das dritte Spiel der Serie am Mittwochabend in Kloten war geprägt von taktischer Disziplin und starkem Defensivverhalten auf beiden Seiten. Lange blieb das Skore ausgeglichen, ehe Ad Astra in der 32. Minute das Skore eröffnete: Julian Nigg reagierte im Slot am schnellsten und drückte den Ball über die Linie. Kurz vor der zweiten Drittelspause legte Simon Schwab nach – sein präziser Direktschuss nach Zuspiel von Mattias Jansson brachte die 2:0-Führung.

Simon Schwab bejubelt seinen Treffer zum 0:2 (Foto: André Düsel)

 

Als Bachmann mit dem 3:0 in der 55. Minute die vermeintliche Entscheidung erzielte, schien der Sieg gesichert. Doch Kloten riskierte in der Schlussphase alles, nahm den Torhüter raus und kam mit sechs Feldspielern noch zweimal zum Erfolg. Die letzten Sekunden waren ein Zittern, doch Ad Astra rettete den Vorsprung über die Zeit. Ein Schlüssel zum Sieg war Torhüter Sven Mathys, der eine überragende Leistung zeigte.

 

Kloten-Dietlikon Jets – Ad Astra Obwalden 2:3 (0:0, 0:2, 2:1)

Sporthalle Stighag, Kloten. 201 Zuschauende. SR Guggisberg/Lacher.

Tore: 32. Nigg (Schwab) 0:1. 38. Schwab (Jansson) 0:2. 55. Bachmann (Nigg) 0:3. 57. Schumacher (Ailio) 1:3 (Kloten ohne Torhüter und mit 6 Feldspielern). 59. Krebs (Ailio) 2:3.

Strafen: Keine gegen Kloten. 1mal 2 Minuten gegen Ad Astra.

Kloten: Kern; Griezitis, Schellenberg; Pedersen, Foelix; Ulrich, Behringer; Siegfried, Ailio, Burri; Sorri, Schumacher, Rieder; Nussbaumer, Laurino, Krebs.

Ad Astra: Mathys; Schwab, Pluhar; Bürge, Egli; Durrer, Muff; McKibbin, Jansson, Nigg; Schürch, Bachmann, Kucera; Hofer, Markus Furrer, Kürschner.

Bemerkungen: 58:55 Timeout Kloten. Schumacher (Kloten) und Mathys (Ad Astra) als beste Spieler ihrer Teams ausgezeichnet.

 

Spiel 4: Penaltyschiessen erzwingt das Entscheidungsspiel

Zurück in Sarnen wollte Ad Astra am Samstag vor eigenem Publikum den Sack zumachen – doch Kloten hatte etwas dagegen. Nach einem frühen Gegentor durch Pedersen fanden die Obwaldner erst nach dem 0:2 richtig ins Spiel. Bachmann verkürzte nach einem glücklichen Prellball, der auf seinem Stock landete. Und als McKibbin in der Schlussminute in Überzahl einen Abpraller zum Ausgleich einschob, wurde es richtig laut in der Sarner Dreifachhalle.

Die Verlängerung blieb torlos, obwohl Kloten durch Griezitis mit einem Lattenschuss dem Sieg nahe war. Im Penaltyschiessen versagten den Obwaldnern dann die Nerven: Keiner der Schützen konnte reüssieren, während die Klotener Schumacher und Rieder trafen. „Natürlich tut diese Niederlage weh“, meinte Pluhar nach dem Spiel. „Aber wir haben in den Playoffs schon mehrfach gezeigt, dass wir zurückkommen können – und genau das werden wir morgen wieder tun.“

 

Ad Astra Obwalden – Kloten-Dietlikon Jets 2:3 n.P. (0:1, 1:1, 1:0, 0:1)

Dreifachhalle, Sarnen. 453 Zuschauende. SR Bleisch/Coduto.

Tore: 18. Pedersen 0:1. 29. Schellenberg (Burri) 0:2. 32. Bachmann (Schürch) 1:2. 59. McKibbin 2:2 (Ausschluss Burri).

Penaltyschiessen: Alle Obwaldner verschiessen. Schumacher und Rieder treffen für Kloten.

Strafen: Je 1mal 2 Minuten.

Ad Astra: Mathys; Schwab, Pluhar; Bürge, Egli; Durrer, Muff; McKibbin, Jansson, Nigg; Schürch, Bachmann, Kucera; Hofer, Markus Furrer, Kürschner.

Kloten: Kern; Griezitis, Schellenberg; Foelix, Behringer; Ulrich, Caviezel; Siegfried, Ailio, Burri; Sorri, Schumacher, Pedersen; Rieder, Laurino, Krebs.

Bemerkungen: 59. Timeout Kloten. 68. Timeout Ad Astra. Pluhar (Ad Astra) und Kern (Kloten) als beste Spieler ihrer Teams ausgezeichnet.

 

Spiel 5: Ein Drama mit Happy End

Das alles entscheidende fünfte Spiel am Sonntag in Kloten entwickelte sich zum erwartet hochdramatischen Showdown. Ad Astra startete ideal: Markus Furrer traf bereits in der dritten Minute. Doch nach der ersten Pause folgte ein offener Schlagabtausch: Nach Niggs 2:1 antwortete Kloten postwendend mit zwei Treffern. Kürschner glich aus, ehe Sorri für die Jets erneut die Führung erzielte.

Beim Stand von 4:3 für Kloten nach zwei Dritteln musste Ad Astra reagieren – und tat es. Pluhar hämmerte einen Weitschuss zum 4:4 in die Maschen, bevor Kloten erneut in Führung ging. Doch die Obwaldner kämpften weiter. Bachmann sorgte mit einem Volley für das 5:5, bevor Pluhar mit seinem zweiten Treffer des Spiels für das 6:5 für die Gäste sorgte. Kurz vor Schluss bot sich Schumacher die Riesenchance zum Ausgleich per Penalty – doch Mathys liess sich von ihm im Duell Mann gegen Mann kein zweites Mal überwinden. Auch eine Unterzahlsituation in den letzten Minuten überstand Ad Astra mit vereinten Kräften.

Jakub Pluhar traf im Entscheidungsspiel doppelt (Foto: Andrè Düsel)

 

Nach dem erlösenden Schlusspfiff lagen sich die Spieler von Ad Astra jubelnd in den Armen. „Diese Serie war unglaublich umkämpft und emotional“, resümierte Pluhar. „Wir haben gesehen, was wir als Team erreichen können. Niemand hätte das vor den Playoffs von uns erwartet.“

 

Kloten-Dietlikon Jets – Ad Astra Obwalden 5:6 (0:1, 4:2, 1:3)

Sporthalle Stighag, Kloten. 300 Zuschauende. SR Petros/Jung.

Tore: 3. Markus Furrer (Odermatt) 0:1. 23:09 Ulrich (Krebs) 1:1. 23:41 Nigg (McKibbin) 1:2. 26. Burri (Siegfried) 2:2. 28. Siegfried (Ailio) 3:2. 32. Kürschner (Egli) 3:3. 37. Sorri (Pedersen) 4:3. 47. Pluhar (Schwab) 4:4. 49. Burri (Siegfried) 5:4. 54. Bachmann (Schürch) 5:5. 56. Pluhar (Nigg) 5:6.

Strafen: Keine gegen Kloten. 1mal 2 Minuten gegen Ad Astra.

Kloten: Kern; Griezitis, Schellenberg; Pedersen, Foelix; Ulrich, Behringer; Siegfried, Ailio, Burri; Sorri, Schumacher, Rieder; Nussbaumer, Laurino, Krebs.

Ad Astra: Mathys; Schwab, Pluhar; Bürge, Egli; Durrer, Muff; McKibbin, Jansson, Nigg; Schürch, Bachmann, Kürschner; Eberhardt, Markus Furrer, Odermatt.

Bemerkungen: 57. Schumacher verschiesst Penalty, anschliessend mehrheitlich mit 6 Feldspielern und ohne Torhüter. Siegfried (Kloten) und Pluhar (Ad Astra) als beste Spieler ihrer Teams ausgezeichnet.

 

Eine Sensation nimmt weiter Fahrt auf

Nach dem Coup gegen Kloten steht Ad Astra nun in den Aufstiegsspielen zur NLA. Wieder haben die Obwaldner einen Favoriten eliminiert, erneut überzeugten sie mit ihrer Kompaktheit, ihrem Einsatz und einer überragenden Defensivleistung. „Die ganze Serie war stark von der Taktik geprägt und glich gewissermassen einem Schachspiel“, analysierte Adrian Bachmann.  Headcoach Jakob Arvidsson hatte für den Erfolg seines Teams noch eine andere Erklärung bereit: „Mein Team ist in den Playoffs unglaublich zusammengewachsen. Wir sind bereit für die nächste Herausforderung.“ Wie weit kann diese unglaubliche Reise noch gehen?

Das Playoff-Märchen von Ad Astra findet eine weitere Fortsetzung (Foto: André Düsel)

 

Die Daten und Anspielzeiten der Auf-/Abstiegsspiele gegen Unihockey Basel Regio:

  • Spiel 1: Freitag, 28. März | 20:00 Uhr | Dreifachhalle, Sarnen
  • Spiel 2: Sonntag, 30. März | 17:00 Uhr | Pfaffenholz, Basel
  • Spiel 3: Samstag, 5. April | 18:00 Uhr | Dreifachhalle, Sarnen
  • Spiel 4: Sonntag, 6. April | 17:00 Uhr | Pfaffenholz, Basel
  • Spiel 5 (falls notwendig): Samstag, 12. April | 17:00 Uhr | Dreifachhalle, Sarnen
  • Spiel 6 (falls notwendig): Sonntag, 13. April | 17:00 Uhr | Pfaffenholz, Basel
  • Spiel 7 (falls notwendig): Samstag, 19. April | 18:00 Uhr | Dreifachhalle, Sarnen