Der Kampf gegen den Abstieg beginnt

Am Sonntag startet für Ad Astra Sarnen die Playout-Serie gegen den UHC Uster mit einem Auswärtsspiel (17:00 Uhr, Sporthalle Buchholz, Uster). Trotz Aussenseiterrolle glauben die Sarner an ihre Chance.

 

(Obwaldner Zeitung) Der Jahreswechsel schien Ad Astra Sarnen gut getan zu haben. Im Januar zeigten die Obwaldner gute Auftritte gegen die Konkurrenz in der NLA, die Leistungen stimmten zuversichtlich für den weiteren Verlauf der Saison. „Hinten standen wir immer besser und insbesondere dank den Fortschritten im Konterspiel konnten wir unsere eher magere Torausbeute klar steigern“, blickt Verteidiger Robin Markström zurück. Vorläufiger Höhepunkt dieses Steigerungslaufs war der lange erduldete erste Heimsieg gegen den UHC Thun Mitte Januar. Dank dieses Erfolgs konnten die Sarner die rote Laterne, welche sie seit dem ersten Saisonspiel mit sich trugen, dem Gegner mit auf den Heimweg geben.
Einen Monat später sind über den Obwaldnern wieder dunklere Wolken aufgezogen. Schon länger war klar, dass Ad Astra die Playouts planen muss. Die letzten drei Spiele der Qualifikation, allesamt gegen Teams aus der unteren Tabellenhälfte, waren darum quasi eine Hauptprobe für den zweiten Teil der Saison. Diese misslang gründlich: Drei deutliche Niederlagen kassierten die Obwaldner, ganze 32 Gegentore mussten sie in diesen 180 Minuten hinnehmen. „Zuletzt standen wir ziemlich neben den Schuhen. Defensiv verhielten wir uns wie Anfänger und haben die Gegner teilweise förmlich zum Toreschiessen eingeladen“, nimmt Markström kein Blatt vor den Mund. „Das muss schleunigst wieder besser werden, sonst wird es ungemütlich.“ Zu allem Übel hinzu kommt, dass der direkte Kontrahent Thun im letzten Quali-Spiel einen Sieg einfahren konnte und Ad Astra dadurch wieder auf den 12. und letzten Tabellenrang verwies. „Unser Ziel war klar, den elften Platz zu verteidigen. Dies haben wir fahrlässig verspielt“, so Markström.

 

Torproduktion auf (zu) wenige Schultern verteilt
Markström selbst trägt seit dem vierten Saisonspiel ununterbrochen das Shirt des Topskorers. Der bald 30-Jährige überzeugt auch in seiner bereits vierten Saison in Sarnen mit seinem Offensivdrang: 15 Tore und acht Assists konnte Markström in den 22 Qualifikations-Spielen verbuchen. Ergibt für einen Verteidiger einen mehr als nur respektablen Schnitt von mehr als einem Punkt pro Spiel. Die Frage nach einem persönlichen Zwischenfazit beantwortet der redselige Schwede diplomatisch: „Offensiv bin ich persönlich grundsätzlich einigermassen zufrieden mit dem bisherigen Verlauf der Saison. Im Unihockey zählt jedoch die Leistung des Einzelnen nur bedingt, der Erfolg misst sich schlussendlich am Erfolg des Teams. Und damit können wir definitiv nicht zufrieden sein.“

Robin Markström zeigt auf dem Feld viel Vorwärtsdrang (Foto: André Düsel)

Dass die Sarner Bilanz nach den 22 Qualifikations-Spielen nicht erfreulicher ausfällt, hängt unter anderem damit zusammen, dass die Torproduktion auf zu wenige Schultern verteilt ist. Neben Markström kommen mit den beiden Flügelstürmern Cornel von Wyl und Roman Schöni lediglich zwei weitere Spieler auf mehr als 15 Skorerpunkte. Markström: „Nicht jeder Spieler im Team hat dieselbe Rolle. Obwohl ich Verteidiger bin, messe ich mich stark an meinem Beitrag zur Offensive. Das ist meine Stärke, dafür wurde ich auch nach Sarnen geholt.“ In dieser Sparte macht sich bemerkbar, dass Kaapo Savinainen und Lauri Liikanen, die beiden finnischen Angreifer in den Reihen von Ad Astra, viele Spiele verletzungsbedingt verpasst haben und bislang in keinem Spiel gemeinsam auf dem Matchblatt standen. Ob sich das in der Playout-Serie gegen Uster, ist noch unklar. Immerhin stehen die Zeichen dafür besser als auch schon.

 

Uster ist der Favorit
So richtig los geht der Kampf gegen den Abstieg für Ad Astra Sarnen am Sonntag. In der best-of-seven Serie steht den Obwaldnern der UHC Uster gegenüber. Die Zürcher Oberländer beendeten die Qualifikation auf Rang neun und mussten somit als erstes Team unter dem ominösen Strich ebenfalls in den sauren Playout-Apfel beissen. Vier Punkte fehlten den Ustermern schlussendlich zur dritten Playoff-Qualifikation in Folge. Obwohl Ad Astra als Aussenseiter in die Serie gegen Uster startet, glaubt Markström an die Chancen seiner Mannschaft: „Wir haben grundsätzlich genug Talent, um diese Serie zu gewinnen. Voraussetzung dafür ist jedoch, dass wir unsere Leistung in den nächsten Wochen abrufen können und die letzten Spiele schnellstmöglich vergessen machen können. Jetzt beginnt alles nochmals von null.“

 

Hinweis: Anpfiff zur ersten Playout-Partie ist am Sonntag um 17:00 Uhr in der Sporthalle Buchholz in Uster. Das Spiel kann kostenlos im Livestream auf swissunihockey.tv verfolgt werden.

Link: Swiss Unihockey | Übersicht Playoffs und Playouts Herren NLA