Das Gründungsmitglied Roger Isler
„Meine Ad Astra Sternstunde“
Zu diese Frage kamen so viele Antworten von Roger Isler, sodass die Karriere, wie auch die Geschichte vom Verein kurz beschrieben werden könnten. Bleiben wir jedoch bei Roggi’s Sternstunden. Dazu gehört die Vereinsgründung als damals 18-Jähriger oder alle als aktiver Spieler erlebten Aufstiege. Nicht zu vergessen ist die Saison 1997/1998, wo sein Team in der 1. Liga Kleinfeld ungeschlagener Gruppensieger und inoffizieller Schweizer Meister Kleinfeld wurde.
Auch in spezieller Erinnerung bleibt die Saison 2005/2006, wo wir wegen des schweren Unwetters nicht in Sarnen trainieren und spielen konnten. Trotz den widrigen Umständen schaffte es das Team in die Aufstiegsplayoffs zur NLB. Im entscheidenden Spiel gegen Thurgau spielten sie in Stans vor 1’000 frenetischen Zuschauern. Leider verlor Sarnen das Spiel äusserst knapp. Doch nun zurück zu Roger und den Fragen von Patrick Pons.
Name: Roger Isler
Spitzname: Rogi, Roggi
Jahrgang: 1971
Geburtsort: Sarnen
Beruf: Investment Advisory, Luzerner Kantonalbank
Rückennummer: #21
Meine Rolle im Verein: Ehrenmitglied
Bei Ad Astra seit: 1989
Vorherige Vereine:FC Sarnen, zudem FC Sachseln und Einhorn Hünenberg
Motto: Im Unihockey: „D’Hallä muess brönnä“
Patrick Pons: Hand aufs Herz: Du hast nie in der NLA gespielt. Würde es dich nicht reizen, für Ad Astra nochmals die Schuhe zu schnüren?
Roger Isler:
Es gab damals Mitte der 90er Jahre NLA-Anfragen. Aber ich bevorzugte es, die 1989 gestartete Aufbauarbeit bei Ad Astra weiterzuführen. Klar, im Rückblick fehlt das Sahnehäubchen NLA. Aber ich bin sehr dankbar für all die langen, aktiven Jahre von 3. Liga Kleinfeld bis NLB.
Patrick Pons: Als Spieler warst du technisch nicht hochbegabt, gleichwohl hast du unglaublich viele Punkte erzielt und kaum einen Zweikampf verloren. Was ist dein Geheimnis?
Roger Isler:
Naja, wir mussten uns damals alles selbst beibringen. Als Jugendlicher war ich im Fussballclub Sarnen. Unihockey spielte ich lediglich im Gymi im Sportunterricht ohne grosse Ausbildungsunterstützung der Turnlehrer. Das grosse Kämpferherz war mir in die Wiege gelegt worden, von meinem Vater und meinem Onkel. Mit unbändigem Willen kann man viel erreichen.
Patrick Pons: Schafft Ad Astra in dieser Saison den Ligaerhalt? Was muss besser laufen als im letzten Jahr?
Roger Isler:
NLA bedeutet Topniveau in einer Sportart, wo die Schweiz bei den Herren weltweit zu den besten vier Nationen gehört. Als Spieler muss man sich da die Frage stellen, möchte ich einfach auch mal NLA gespielt haben oder will ich mich wirklich als NLA-Spieler etablieren. Bei zweiterem heisst es neben dem notwendigen Talent auch körperlich und mental topfit zu sein, eine individuelle und mannschaftliche taktische Reife zu entwickeln sowie über einen mitreissenden Siegeswillen und grosse Opferbereitschaft zu verfügen. Wenn jeder einzelne im Kader und im Staff sich da konsequent weiterentwickelt, sollte sich dies auch resultatmässig auswirken.
Patrick Pons: Du hast einige Jahre in Hünenberg gespielt und bist dann zu Ad Astra zurückgekehrt. Was hat dir dieser Vereinswechsel gebracht? Oder anders gefragt: Würdest du einem talentierten Ad Astra-Junior zu ewiger Vereinstreue raten oder ihn auch ermuntern, in der Fremde sein Glück zu versuchen?
Roger Isler:
Ich bin im Fussball gross geworden. Und wenn ich da heute auf Topniveau schaue, wie oft teilweise der Verein gewechselt wird, bewundere ich Spieler mit Vereinstreue. Trotzdem erachte ich einen gezielten Vereinswechsel als grosse Bereicherung. Am neuen Ort muss man sich zuerst einmal unterordnen, das Umfeld kennenlernen und sich neu beweisen. Es kann auch ein Schritt im persönlichen Reifeprozess sein. Und wenn man am neuen Ort so richtig angekommen ist, dann bleiben später schöne Erinnerungen und Freundschaften.
Patrick Pons: Wie stark leidest du mit dem Team mit, wenn du die Spiele heute in der Halle besuchst?
Roger Isler:
Als aktiver Spieler litt ich jeweils sehr. Als Zuschauer bin ich – bis auf wenige Ausnahmen in Aufstiegsspielen – aber deutlich ruhiger und nehme eher eine analytische Perspektive ein.
Patrick Pons: Du hast neben dem Unihockey immer auch Fussball gespielt. Wenn du dich hättest für oder gegen das eine entscheiden müssen. Fussball oder Unihockey?
Roger Isler:
Beide Sportarten erweckten in mir als aktiver Sportler die gleiche Leidenschaft. Es kam dann schon mal vor, dass ich um 14 Uhr einen 4. Liga-Fussballmatch und ohne Duschpause um 18 Uhr einen 1. Liga Grossfeld-Unihockeymatch hatte. Ich glaube das zeigt ziemlich gut, dass ich mich nicht entscheiden konnte.
Patrick Pons: In der Netflix-Doku «The last Dance» sieht man Michael Jordan, wie er verschiedentlich seine Mitspieler hart kritisiert. Das konntest du auch tun. Würdest du das heute wieder so machen?
Roger Isler:
Wie bereits gesagt, mussten wir uns in den ersten Unihockeyjahren alles selbst beibringen. Ich rutschte in die Rolle des Spielertrainers. Wenn du als Spieler voller Adrenalin bist und gleichzeitig als Trainer agierst, kommen die Botschaften ungefiltert und emotional rüber. Dies blieb dann wohl auch in etwas abgeschwächter Form in den späteren Unihockeyjahren in mir drin. Erstaunlicherweise war ich diesbezüglich als Fussballer ein ruhigerer Typ.
AAS Inside: Hier zu passt unsere Frage „Was die wenigsten von mir wissen“. Roger Antwortete darauf mit „…dass ich manchmal auch schweigen kann ;-)“.
Ausgewählt für die nächste Ausgabe:
Toni Britschgi, Schiedsrichter und Präsident vom Zentralschweizer Unihockeyverband.