Ad Astra erzwingt die «Belle»

In einem spektakulären Spiel gewinnt Ad Astra das vierte Spiel der Best of 5 Serie und erzwingt damit die «Belle». Nicht weniger als 14 Tore und zehn Strafminuten durften die Zuschauer in der Arti e Mestieri in Bellinzona miterleben.

 

Nach zwei Startniederlagen in der Best of Five Serie gegen Ticino Unihockey stand Ad Astra bereits mit dem Rücken zur Wand. Mit einem 3:1 Sieg am letzten Sonntag zeigten die Obwaldner aber ein Lebenszeichen. Diesen Schwung wollten sie in das alles entscheidende Wochenende mitnehmen. Mit einem Sieg am Samstag könnte eine «Belle» am Sonntagabend in Sarnen erzwungen werden.

 

Ausgeglichenes Startdrittel

Das es in diesem Spiel um vieles geht, war allen Spielern bewusst. Doch es schien, dass die Spieler gar etwas übermotiviert in die Partie starteten. Dementsprechend viel hatten die Schiedsrichter zu tun. Nach 15 Minuten wurde bereits die dritte Strafe ausgesprochen, die zweite gegen Ad Astra. Diese Überzahl vermochte Massimo Bazzuri zum ersten Tor für die Ticinesi auszunutzen. Das Spiel gestaltete sich weiterhin offen. Nicht einmal zwei Minuten später gelang Spielertrainer Jakob Arvidsson nach einem schnell ausgespielten Konter der Ausgleichstreffer. Mit diesem Resultat wurden zum ersten Mal die Seiten gewechselt.

Torreiches zweites Drittel

Der Start ins zweite Drittel gelang den Obwaldner besser. Gerade einmal 46 Sekunden benötigte das schwedische Duo Frederik Edholm und Isak Stöckel, um ihre Farben in Führung zu schiessen. Nach einem abgefangenen Pass findet Stöckel den freistehenden Edholm, welcher ins leere Tor einnetzen kann. Diese Führung hielt aber nicht lange. Innerhalb von nur 36 Sekunden drehten die Ticinesi das Spiel wieder auf ihre Seite. Tatu Kiipeli und Indi Andreetta durften sich im Skoresheet eintragen lassen. Doch wiederum gelange es den Gästen zu reagieren. Patrick Müller vermochte sich im Gestöber vor dem Tor durchzusetzen und die Partie wieder auszugleichen. Dies schien Demis Monighetti jedoch nicht zu beeindrucken, sondern eher zu beflügeln. Innerhalb von lediglich 23 Sekunden schiesst er sein Team mit einem Doppelpack wieder in Führung. Dies sehr zur Freude der vielen lautstarken Zuschauer. In der Folge konnte sich die Obwaldner wieder etwas fangen und das Spiel wieder ausgeglichener gestalten. Dies auch durch die Mithilfe vom Gegner. Denn eine weitere Überzahl konnte Jakob Arvidsson zum Anschlusstreffer ausnützen.

 

Dramatische Schlussphase 

Dieses Mal kamen die Ticinesi besser aus der Kabine. In Überzahl erhöhte Nathan Regazzi die Führung wieder auf zwei Tore. Und es kam noch Dicker für den Gast, denn gleich zwei Spieler mussten auf der Strafbank platz nehmen. Mit nur drei Feldspieler wehrten sie sich für 23 Sekunden gegen die torgefährlichen ausländischen Verstärkungsspieler – immerhin Nummer zwei und vier in der Skorerliste der Qualifikation. Mit gemeinsamen Kräften und einem starken Mario Britschgi im Tor konnte diese heikle Phase überstanden werden. Isak Stöckel kehrte zurück ins Spiel und startete einen Entlastungsangriff. Mit einem Geniestreich spielt er den Ball auf Gian Luca Durrer, welcher wegen eines schlechten Wechsels des Heimteams völlig alleine vor dem gegnerischen Tor steht. Humorlos zwickt dieser den Ball unter die Latte – Anschlusstreffer! Nun haben die Obwaldner Lunte gerochen. Ticino wirkt in der Folge angespannt und kommt nur noch wenig vor das gegnerische Tor. Obwohl ein weiteres Powerplay ungenützt bleibt, spielen sie munter auf. In der 55. Minute fasste sich Gino Durrer ein Herz und schlenzte denn Ball mit einem Weitschuss nur knapp am gegnerischen Tor vorbei. Frederik Edholm reagierte am schnellsten und schiesst den von der Bande abprallenden Ball zum Ausgleich ins Netz. Doch Ad Astra hat noch nicht genug und sie greifen weiter an. Dreieinhalb Minuten vor Schluss nutzt Valentin Egli den Freiraum auf der rechten Spielfeldseite, zieht in die Mitte und schiesst die Obwaldner in Führung. Wer nun denkt, dass sie die Führung locker über die Zeit spielen, ist jedoch am falschen Ort. Erneut sieht sich Ad Astra in Unterzahl und Ticino zieht sein Timeout. Mit sechs gegen vier Feldspieler drücken sie auf den Ausgleich. Das starke Boxplay kann aber auch in dieser Situation reüssieren und kurz nach Ablauf der Strafe trifft Patrick Müller zur Vorentscheidung ins leere Tor.

Mit diesem Sieg kämpft sich Ad Astra Obwalden zurück in die Serie und erzwingt die «Belle». Um 20 Uhr wird das entscheidende Spiel der Serie in der heimischen Dreifachhalle in Sarnen angepfiffen.

Ticino Unihockey – Ad Astra Obwalden 6:8 (1:1, 4:3, 1:4)

Arti e Mestieri, Bellinzona. 297 Zuschauer. SR Sütterlin/Walser.

Tore: 16. M. Bazzuri (N. Regazzi) 1:0. 18. J. Arvidsson (D. Eberhardt) 1:1. 21. F. Edholm (I. Stöckel) 1:2. 24. T. Kiipeli (R. Kainulainen) 2:2. 28. I. Andreetta (D. Monighetti) 3:2. 30. P. Müller (F. Edholm) 3:3. 34. D. Monighetti (R. Scandella) 4:3. 34. D. Monighetti (T. Nivala) 5:3. 37. J. Arvidsson (F. Edholm) 5:4. 41. N. Regazzi (R. Kainulainen) 6:4. 47. Gia. Durrer (I. Stöckel) 6:5. 55. F. Edholm (Gin. Durrer) 6:6. 57. V. Egli (Gia. Durrer) 6:7. 60. P. Müller 6:8.

Strafen: 4mal 2 Minuten gegen Ticino Unihockey. 6mal 2 Minuten gegen Ad Astra Obwalden.