Ad Astra muss Uster den Vortritt lassen
Ad Astra Obwalden verliert beide Spiele von diesem Wochenende gegen den UHC Uster und auch die Serie mit 1:4. Somit wird Ad Astra auch die nächste Saison in der NLB in Angriff nehmen.
(Luzerner Zeitung) Die Erleichterung beim UHC Uster war beim Schlusspfiff am späten Sonntagabend in der Sarner Dreifachhalle sicht- und spürbar. Soeben hatten die Zürcher Oberländer dank einem 5:10-Erfolg Ad Astra Obwalden zum vierten Mal in der best-of-7 Serie gebodigt und somit den Ligaerhalt realisiert. Die Obwaldner hingegen waren nicht mehr zu einer Reaktion fähig, nachdem sie bereits am Spiel vier am Freitagabend in Uster mit 4:7 den Kürzeren gezogen hatten.
Prazan holt für Uster die Kohle aus dem Feuer
Der Sieg des UHC Uster fiel am Sonntag schlussendlich etwas gar hoch aus. Ad Astra startete aktiv und ging dank Spielertrainer Jakob Arvidsson früh in Führung (4.). Die Gäste antworteten jedoch umgehend und es entwickelte sich eine attraktive Partie. Eine Partie, welcher die Ustermer immer mehr den Stempel aufdrücken konnten. Besonders der erste Block der Gäste um Center Martin Prazan stellte Ad Astra immer wieder vor Probleme. Der Tscheche war omnipräsent und am Ende des Tages an sechs der zehn Ustermer Tore direkt beteiligt: Deren vier davon erzielte er selbst, zwei bereitete er mustergültig vor. Die Entscheidung führten die Gäste unter der Regie Prazans im Schlussabschnitt herbei. Nach dem zweiten Seitenwechsel bauten sie dank drei Toren in Folge die Führung vom 4:5 zum 4:8 aus. Der Mist war damit geführt.
Ausfall von Edholm wiegt schwer
Auf der Seite des Heimteams vermochte Isak Stöckel, Topskorer von Ad Astra, nicht wie gewünscht Akzente zu setzen. Der Ausfall seines Landsmannes und kongenialen Sturmpartners Fredrik Edholm – er musste bereits am Freitag wegen Knieproblemen passen – machte sich deutlich bemerkbar. «Wir haben heute wieder wie in allen Heimspielen viel mutiger in der Offensive agiert. Es ärgert mich, dass wir die Serie nicht nochmals verlängern konnten. Alles in allem müssen wir jedoch zugeben, dass Uster verdient gewonnen hat», analysierte Stöckel kurz nach dem Schlusspfiff. Ihn wurmte insbesondere, dass die sich anbahnende Aufholjagd im Schlussabschnitt durch dumme Strafen ausgebremst wurde. «Wir waren zu wenig clever und haben uns dadurch selbst jegliche Chancen genommen, nochmals zurück ins Spiel zu kommen. So kam es halt, wie es kommen musste», ärgerte sich der Schwede.
Eine erfolgreiche Saison ist zu Ende
Während die drei in Sarnen ausgetragenen Spiele zwischen den beiden Teams immer eine attraktive und torreiche Angelegenheit waren, vermochte Ad Astra auswärts in Uster jeweils nicht an diese Leistung anzuknüpfen. So auch am Freitag in Spiel vier, welches die Zürcher sicher mit 4:7 für sich entschieden. «Für mich ist es schwierig zu erklären, warum wir in Uster jeweils nicht an die Leistungen in den Heimspielen anknüpfen konnten. Vermutlich ist dies vor allem eine Kopfsache», meinte Mario Britschgi darauf angesprochen. Der langjährige Ad Astra-Torhüter wusste am Sonntagabend nach Spielschluss noch nicht, ob dies seine Abschiedsvorstellung im Tor der ersten Mannschaft war. «Jetzt einen Entscheid zu treffen, wäre definitiv der falsche Zeitpunkt. Das muss ich erst einmal setzen lassen. Ob und wie es bei mir mit Unihockey weiter geht, werde ich in aller Ruhe entscheiden», meinte der 32-jährige Vater einer halbjährigen Tochter.
Eines war am Sonntagabend sicher: Der Schlusspfiff markierte das Ende unter eine aus Sicht von Ad Astra sehr erfreuliche Saison. Als Absteiger nahmen die Obwaldner die Spielzeit in der NLB in den Angriff ohne recht zu wissen, wie gut die neu formierte Mannschaft sein würde. Die Qualifikation für die Playoffs, das vorsichtig formulierte Saisonziel, erreichte das Team von Spielertrainer Jakob Arvidsson problemlos. Nach dem Fehlstart in die Viertelfinalserie gegen Ticino Unihockey kam Ad Astra in der Folge in Fahrt. Den Schwung bremste erst der UHC Uster in den Aufstiegsspielen zur NLA. Britschgi: «Vor der Saison hätte kaum einer damit gerechnet, dass wir ein Jahr nach dem Abstieg gleich wieder um den Aufstieg spielen würden. Spätestens morgen werden wir uns dessen bewusst sein und darum stolz auf die vergangenen Monate zurückblicken können.»
UHC Uster – Ad Astra Obwalden 7:4 (2:1, 4:2, 1:1)
Buchholz, Uster. 445 Zuschauer. SR Etter/Mutzner.
Tore: 11. Prazan (Ledergerber) 1:0. 14. Markus Furrer (Eberhardt) 1:1. 16. Yves Klöti (Karlsson) 2:1. 29. Anis (Kulmala/Ausschluss Egli) 3:1. 33. Anis (Kulmala/Ausschluss Odermatt) 4:1. 35. Prazan (Karlsson) 5:1. 36. Egli (Kucera) 5:2. 38. Anis (Jean-Luc Klöti) 6:2. 39. Stöckel 6:3 (Penalty). 57. Bolliger (Pfister) 7:3. 58. Eberhardt (Kürschner) 7:4.
Strafen: 1mal 2 Minuten gegen Uster. 3mal 2 Minuten gegen Ad Astra.
Uster: Brütsch; Thalmann, Gallati, Schmuki, Bolliger, Hänseler, Jean-Luc Klöti, Ledergerber, Prazan, Karlsson, Kreienbühl, Anis, Yves Klöti, Arnet, Pfister, Kulmala, Jurkulak, Anderegg.
Ad Astra: Britschgi; B. von Wyl, C. von Wyl; Gino Durrer, Egli; Schwab, Kramelhofer; Stöckel, Müller, Arvidsson; Eberhardt, Markus Furrer, Muff; Mischa Furrer, Gianluca Durrer, Odermatt; Kucera, Kürschner.
Bemerkungen: 33. Timeout Ad Astra.
Link: Flickr | weitere Fotos vom Spiel von André Düsel
Ad Astra Obwalden – UHC Uster (2:3, 2:2, 1:5)
Dreifachhalle, Sarnen. 263 Zuschauer. SR Anderegg/Röder.
Tore: 4. Arvidsson (C. von Wyl) 1:0. 5. Karlsson (Prazan) 1:1. 10. Prazan 1:2 (Penalty). 14. C. von Wyl (Stöckel) 2:2. 15. Jurkulak (Schmuki) 2:3. 27:42 Prazan (Kulmala/Ausschluss Markus Furrer) 2:4. 27:52 Stöckel (Arvidsson) 3:4. 33. Karlsson (Jurkulak) 3:5. 37. Edholm (Stöckel/Ausschluss Karlsson) 4:5. 45. Prazan 4:6. 48. Schmuki (Prazan) 4:7. 50. Ledergerber (Jurkulak) 4:8. 55. C. von Wyl (B. von Wyl) 5:8 (Ad Astra ohne Torhüter). 57. Prazan (Kulmala/Ausschlüsse Arvidsson und Muff) 5:9. 59. Karlsson (Ausschluss Arvidsson) 5:10.
Strafen: 5mal 2 Minuten plus Matchstrafe (Arvidsson) gegen Ad Astra. 1mal 2 Minuten gegen Uster.
Ad Astra: Britschgi; Lingg, C. von Wyl; Gino Durrer, Egli; Schwab, Kramelhofer; Stöckel, Müller, Edholm; Eberhardt, Markus Furrer, Arvidsson; Basil von Wyl, Gianluca Durrer, Muff.
Uster: Brütsch; Thalmann, Gallati, Schmuki, Bolliger, Hänseler, Jean-Luc Klöti, Ledergerber, Prazan, Karlsson, Kreienbühl, Anis, Yves Klöti, Arnet, Pfister, Kulmala, Jurkulak, Anderegg.
Bemerkungen: 48. Timeout Ad Astra. 57. Timeout Uster.