Herren: Spätes Sarner Happy End
Ad Astra offenbarte gegen die Bern Capitals ungewohnte Schwächen. Die Obwaldner siegten mit 8:7 nach Verlängerung und gaben den ersten Punkt der Saison ab. Gross war die Freude der Sarner Spieler, als Reto Berwert in der ersten Minute der Verlängerung den entscheidenden achten Treffer zum finalen 8:7 erzielte. Der Verteidiger verwertete volley ein Zuspiel von Ming im Slot. Einige Minuten später, als sich die Gemüter nach einer aufreibenden Partie etwas abgekühlt hatten, fiel die Bilanz der Sarner etwas nüchterner aus. „Trotz Punktverlust. Wie das Spiel gelaufen ist, ist es ein gewonnener Punkt“, betonte etwa Roman Zurmühle. In der Tat zeigte Ad Astra in der Schlussphase viel Moral und eine starke Reaktion, nachdem die Gäste aus Bern innerhalb von nur zwei Minuten (54. bis 56.) einen 4:6-Rückstand in eine 7:6-Führung verwandelt haben. Nur Sekunden nach dem erstmaligen Führungstreffer der Gäste erzielte Christoph Ming mit einem Handgelenkschuss den Ausgleich. In der Schlussphase profitierte Ad Astra zudem von einer gegen die Gastequipe ausgesprochenen Zweiminutenstrafe. Ad Astra konnte praktisch die ganze Schlussminute der regulären Spielzeit in Überzahl agieren, reüssierte allerdings nicht mehr. So musste die Verlängerung über die Verteilung des Bonuspunktes entscheiden.
Desolates Schlussdrittel
Die Reaktion der Obwaldner nach dem siebten Treffer der Gäste gehörte zu den positiven Meldungen des Abends. Ansonsten blieb Ad Astra während weiten Phasen der Partie Einiges schuldig. Die Sarner agierten in vielen Aktionen fehlerhaft, ballverliebt und umständlich. Zudem offenbarten sie in der Verteidigung ungewohnte Lücken. In den ersten beiden Dritteln hielt der Hüter Mario Britschgi sein Team mit einem guten Dutzend mirakulöser Paraden im Spiel, im Schlussabschnitt brachen dann aber sämtliche Barrieren. Ad Astra kassierte in den letzten 20 Minuten nicht weniger als sechs Gegentreffer und gab gleich zweimal eine Dreitoreführung (4:1 und 5:2) preis. „Das darf nicht passierten“, ärgerte sich der Captain Tobias Lengen.
Christens Provokation
„Wir fanden nie richtig ins Spiel, waren in unseren Aktionen zu hektisch und unkonzentriert“, so Lengen weiter. Beispielswiese beim 1:1 (16. Minute), als Dominic Durrer den Ball in der Auslösung an das eigene Gehäuse spielte, worauf der Ball einem Berner auf den Stock fiel, der nur noch abstauben musste. Oder als sich Roger Christen beim Jubel nach seinem 6:4 (53. Minute) zu einer Provokation hinreissen liess und dafür eine 2 plus 10-Minuten Strafe kassierte. Die Capitals nutzten das darauf folgende Powerplay und setzten zu ihrem bereits geschilderten Zwischenspurt an. „Das darf mir nicht passierten“, entschuldigte sich Christen nach der Partie. Für Roman Zurmühle gilt es nun die richtigen Schlüsse aus der Partie gegen die Capitals zu ziehen. „Wir haben schon verschiedentlich knappe Spiele gehabt in dieser Saison. Jetzt haben wir einen Punkt abgegeben. Wir sind aber nach wie vor ungeschlagen, das ist wichtig für die kommenden Spiele.“
Ad Astra – Bern Capitals 8:7 n.V. (1:1, 3:0, 3:6, 1:0)
Dreifachhalle. – 283 Zuschauer.
SR: Schläppi / Stäheli
Tore: 12. Eronen (Zurmühle) 1:0. 17. Bern 1:1. 25. Schöni (Zurmühle) 2:1. 35. (34.09) Ming (Amstutz / Ausschluss Bern) 3:1. 35. (34.42) Zurmühle (von Rotz) 4:1. 42. Bern 4:2. 43. Ming (Lengen) 5:2. 45. Bern 5:3. 48. Bern 5:4. 53. Christen (Amstutz) 6:4. 54. Bern (Ausschluss Christen) 6:5. 56. (55.30) Bern 6:6. 56. (55.44) Bern 6:7. 57. Ming (von Rotz) 7:7. 61. Berwert (Ming / Ausschluss Bern) 8:7.
Strafen: 1-mal 2 Minuten, 1-mal 10 Minuten (Christen) gegen Ad Astra. 2-mal 2 Minuten gegen Bern.
Ad Astra: Britschgi; Durrer, Lengen; Eronen, Berwert; Amstutz, Christen, Ming; von Rotz, Zurmühle, Schöni; Läubli, Haas, Berchtold.
Bemerkungen: Ad Astra ohne Bucheli, Beroggi, Widmer, Odermatt, Kiser (alle Ersatz) und Krummenacher (überzählig).