Waschbär in Sarnen entdeckt – Aufnahme durch Unihockeyverein?
Fünf Jahre lag die Dreifachhalle Sarnen nach dem verheerenden Hochwasser vom Sommer 2005 brach. Lange Zeit geschah nichts, zumindest nicht vor den Kulissen. Mancherorts machte sich Unmut über die trägen Mühlen der Bürokratie breit. Nun endlich – wir schreiben den Oktober 2010 – öffnet die komplett renovierte Dreifachhalle (neu eine Vierfachhalle) ihre Türen. Wohl nur einer profitierte von den langen Nachwehen des Jahrhunderthochwassers: Ein Waschbär, der sich im Herbst 2005 in den morschen Dachverstrebungen der Dreifachhalle einnistete und seither dort lebt.
Waschbären (Procyon Iotor) sind nachtaktive Raubtiere, die zwar bevorzugt in gewässerreichen Wäldern leben, denen aber eine ausgeprägte Anpassungsfähigkeit nachgesagt wird. Dem „Dreifachhallen-Waschbären“ wird es entsprechend leicht gefallen sein, sich in der überschwemmten Turnhalle einzunisten. Für einen Kleinbären ist der Dreifachhallen-Waschbär eher gross gewachsen, denn normalerweise erreichen seine Artgenossen lediglich eine Körpergrösse von maximal 70 Zentimeter und ein Körpergewicht von bis zu knapp 15 Kilo. Waschbären sind Allesfresser und zeichnen sich durch ein gutes Gedächtnis aus. Ihren Namen haben Waschbären übrigens aufgrund ihrer Gewohnheit, Nahrungsmittel vor dem Verzehr stets im Wasser gründlich zu waschen. Die Kleinbären sind des Weiteren als sehr geschickte und listige Jäger bekannt. Die besonderen Fähigkeiten der Waschbären bei der Nahrungssuche sind bereits den Indianern aufgefallen und wurden in ihrer Mythologie thematisiert. Erzählungen berichten wie Waschbären andere Tiere überlisten, so zum Beispiel Kojoten und Wölfe. Die Azteken attestierten dem Waschbären aufgrund seiner auffälligen Gesichtsmaske sogar magische Kräfte.
Wie eingangs erwähnt, wird nun diese Tage die neue Turnhalle bei der Kantonsschule Obwalden in Sarnen eröffnet. Der Dreifachhallen-Waschbär freut sich, dass nun bald wieder Kinder, Jugendliche und Erwachsene aktiv Hallensport treiben können. Gleichzeitig befürchtet er jedoch, dass er nach der Eröffnung nicht mehr geduldet wird und sein Zuhause unter den Dachverstrebungen verlassen muss. Dies war auch der Beweggrund des Waschbären, beim Vorstand des Unihockeyvereins Ad Astra anzuklopfen und anzufragen, ob allenfalls eine Aufgabe frei sei, die er für den Verein übernehmen könne. Im Gegenzug solle sich Ad Astra, so der Waschbär, dafür einsetzen, dass er in der Turnhalle bleiben könne. „Wir waren schon etwas überrascht über die spezielle Anfrage, doch die Bereitschaft des Waschbären, sich zu engagieren, hat uns beeindruckt“, kommentiert Ad Astra Präsident Emmanuel Hofer die Kontaktaufnahme. Der Vereinsvorstand hat sich nun eine 1-wöchige Bedenkfrist genommen und möchte diese Zeit nutzen, um alle Vereinsmitglieder, deren Angehörige, Ehemalige, Fans, Freunde und alle anderen, die dem Unihockeyverein nahe stehen, in die Entscheidfindung einzubeziehen. Gemäss den Verantwortlichen soll eine Umfrage lanciert werden, die darüber entscheidet, ob der Waschbär im Verein aufgenommen wird. Im Falle eines positiven Resultats schlägt der Vorstand vor, den Waschbären auf der vakanten Position des Vereinsmaskottchens einzusetzen. Unihockey kannte der Waschbär bis vor kurzem übrigens nicht, jedoch ist ihm von seinen Vorfahren aus der Heimat in Nordamerika das verwandte Eishockey ein Begriff.
Nun unsere Frage an Euch: Wollt Ihr den Dreifachhallen-Waschbären in der Ad Astra Familie aufnehmen? Entscheide jetzt mit über die Zukunft des Dreifachhallen-Waschbären und gebe in den nächsten 5 Tagen bis am 12. Oktober 12:00 Uhr Deine Stimme auf adastra.ch ab!
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