Ad Astra ist wieder zu Hause
Fünf Saisons spielte Ad Astra Sarnen im Exil. Nun hat das lange Warten ein Ende. Am Samstag (19 Uhr) kehrt der Obwaldner 1. Ligist im Duell gegen den UHC Bremgarten an seine neue, alte Wirkungsstätte in der Dreifachhalle in Sarnen zurück.
Mit dem Hochwasser im August 2005 wurde Ad Astra Sarnen praktisch über Nacht die Heimstätte weggespült. In den vergangenen fünf Saisons mussten die Obwaldner sowohl für die Trainings als auch für die Spiele in andere Hallen, etwa nach Stans, Alpnach oder Giswil, ausweichen. „Der Verein hatte in dieser Zeit kein zuhause“, stellt Thomas Krummenacher (31) nüchtern fest. Der Torhüter spielt bei Ad Astra seit der Saison 1996/97 im Fanionteam und kann sich noch gut an die Zeit vor dem Hochwasser erinnern, als im Schnitt jeweils über 200 Zuschauer zu den Spielen kamen. „Mit der alten Dreifachhalle verbinde ich viele schöne Erinnerungen“, sagt Krummenacher. Als einen der Höhepunkte nennt er das Cupspiel gegen Rotweiss Chur. Noch heute kennt der Torhüter das genaue Datum der Partie gegen den Serienmeister der 90er Jahre. „Es war der 14. November 1997. Die Stimmung in der mit über 700 Zuschauern gefüllten Halle war grandios.“ Ähnlich hat es einer miterlebt, der damals auf der Gegenseite stand: Mark Wolf (36), langjähriger Nationaltorhüter. „Bereits vor dem Spiel gab es ein riesiges Spektakel mit Lichtshow und Rauch. Das war für damalige Verhältnisse ungewohnt.“ Den Churern schien es, mit einem standesgemässen 9:2-Erfolg im Gepäck, in Sarnen zu gefallen. „Wir wollten eigentlich nach dem Spiel schnell nach Hause fahren, blieben jedoch noch lange in der Festwirtschaft hängen“, so Wolf.
Dreifachhalle als Treffpunkt
Der langjährige Ad Astra Spieler und Gründungsmitglied Roger Isler (39) hat in der Dreifachhalle auch Zeiten erlebt, da noch keine Zuschauer zu den Spielen kamen. „Ganz am Anfang, vor knapp 20 Jahren, spielten wir praktisch vor leeren Rängen.“ Mit dem Wachstum des Vereins hat sich Ad Astra in Sarnen etabliert. „Die Spiele waren für viele Leute zugleich ein wichtiger Treffpunkt. Das hat während den letzten fünf Jahren gefehlt“, so Isler. Mit der Rückkehr in die neue, alte Trainings- und Wettkampfstätte verbindet Ad Astra die Hoffnung, dass der Verein an die erfolgreichen Zeiten, deren Ende vom Hochwasser eingeläutet wurde, anknüpfen kann. „Wir wollen das Feuer wieder entfachen“, sagt Thomas Krummenacher und für Roger Isler, der seine aktive Unihockeykarriere 2006 beendet hat, steht fest, dass er künftig vermehrt wieder mal ein Spiel schauen gehen werde, auch um Kollegen zu treffen. „Für mich war die Dreifachhalle nicht nur eine Spielstätte, sondern zugleich ein Ort der Begegnung und des Miteinanders. Ich hoffe, dass der Zusammenhalt früherer Tage wieder zurückkommt.“
Die Premiere für Björn von Rotz
Derweil Thomas Krummenacher das Gefühl in der Dreifachhalle zu spielen bestens kennt, erlebt der 20-jährige Björn von Rotz am Samstag seine Feuertaufe. „Eine gewisse Vorfreude ist da“, sagt der Center. Seit zwei Wochen trainiert Ad Astra bereits in der neuen Halle. Björn von Rotz ist begeistert. „Der Boden ist genial.“ Der grosse Pluspunkt sei aber, „dass wir endlich alle Trainings und Heimspiele am gleichen Ort haben.“ Dass er sich einen Sieg gegen Bremgarten (siehe Box) wünscht, versteht sich von selbst. „Wir werden alles daran setzen, damit wir die Halle mit einem positiven Resultat einweihen.“
Sieg ist Pflicht
Ad Astra trifft am Samstag auf den Aufsteiger UHC Bremgarten. Nach fünf Meisterschaftsrunden liegen die Aargauer noch ohne Punktgewinn auf dem letzten Tabellenrang. Will Ad Astra den Anschluss an das vordere Mittelfeld halten, ist ein Sieg gegen Bremgarten Pflicht. Ziel der Obwaldner muss sein, an die spielerisch starke Vorstellung der Vorwoche gegen Konolfingen anzuknüpfen.
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