HII – Die Sterne lügen nicht, nie, niemals!
Kennst du das Gefühl, wenn’s einfach passt? Wenn alles leicht von der Hand geht? Wenn alles, was du anfasst, zu Gold wird? Wenn du Glück in der Liebe und im Spiel gleichzeitig hast? Nicht? Gut, denn wir auch nicht. Aber hey, Kopf hoch! 2018 ist das Venusjahr. Liebe und Harmonie stehen dabei ganz oben auf der „alles kommt gut“-Rangliste. In der einzigen Rangliste die uns interessiert, stehen wir leider noch nicht ganz dort. Aber was nicht ist, kann bekanntlich noch werden. Und wir arbeiten hart daran. Der vierte Sieg in Folge ist auch kein schlechter Anfang, aber alles der Reihe nach.
Schon bevor das Spiel gegen Mendrisiotto Ligornetto begann, war klar: Die Sterne sind uns wohlgesinnt! Merkur und Uranus standen im Trigon zueinander und die Mars-Jupiter Konjunktion war so einmalig, wie zuletzt beim ‚Rumble in the Jungle‘-Sieg von Muhammad Ali über George Foreman im Jahr 1974. Um aber noch mehr über unsere Chancen auf einen allfälligen Sieg erfahren zu können, haben wir eine kurze astrologische Einschätzung, zum Wesen unseres Teams, bei der bekannten Himmelskörperdeuterin Madame Étoile erstellen lassen.
Sternenbilder
Darin steht nun, dass unsere Mannschaft eine sensible, gefühlsbetonte, gleichzeitig aber auch eine überhebliche und grosszügige Veranlagung hat. Vielleicht lässt sich damit erklären, wieso wir innerhalb der ersten fünf Minuten gleich mit 0:2 in Rückstand gerieten. Da gingen wohl die Überheblichkeit und die Grosszügigkeit ein wenig mit uns durch. Glücklicherweise verfügen wir gemäss Ho(kuspokus)roskop aber auch über einen leidenschaftlichen Ehrgeiz, auf Grund dessen wir alle Fesseln sprengen möchten, sozusagen als Harry Houdini 2.0. Als ob es vorbestimmt war, traten diese H.H. 2.0 Fähigkeiten genau nach ebendiesem Rückstand zum Vorschein. Es folgte unsere beste Phase im Spiel. Zuerst glichen wir zum 2:2 aus und dann zogen wir im 2. Drittel mit 6:3 davon. Wäre man abergläubisch oder würde man an höhere Mächte glauben, all diese „zweier-Geschehnisse“ würde man glatt als vorbestimmt und von oben gewollt betrachten.
Man muss ehrlicherweise aber auch sagen, dass uns in dieser Phase eine Eigenschaft in die Karten spielte, die einige von euch nun etwas überraschen wird: Wir können nämlich, gemäss der Frau der Sterne, unseren (zweifellos vorhandenen) Gefühlsüberschwang verdrängen und anschliessend unsere Gegner mit einem auf Logik beruhenden Verhalten ausstechen, was uns zu einem ausdauernden Kampf befähigt. Ehrlicherweise muss hierzu gesagt werden, dass diese Verdrängungseigenschaft auch für uns Neuland ist. Auf alle Fälle gelang es uns tatsächlich, unsere Emotionen für einmal während den ganzen 60 Minuten im Zaum zu halten. Anders erging es diesbezüglich unseren Gästen aus Mendrisio. Zwei rote Karten sprechen für sich (auch wenn beides eher harte Entscheide waren).
Nun weiter in der astrologischen Deutung unseres Teamgefüges und den Auswirkungen auf unsere Spielweise. Uns ist scheinbar nämlich auch ein starkes Sicherheitsbedürfnis eigen. Dieses lässt uns aber oft dermassen an der Zuverlässigkeit jener zweifeln, die wir lieben, dass wir diese immer wieder testen. Teamintern haben wir uns ja ziemlich gerne und so erreichten wir wohl beim Stand von 8:3 diesen heiklen Punkt, an welchem wir begannen, uns gegenseitig zu testen. Anders ist der Einbruch zum Ende des Spiels kaum zu erklären. Zum Glück war das Spiel dann beim Stand von 8:6 zu Ende, sonst hätten wir es mit dieser Testphase eventuell noch übertrieben und wer weiss, wo das dann geendet hätte („I han es Zündhölzli azündt und das het e Flamme gäh…“ lässt grüssen).
Bei uns läuft also definitiv noch nicht alles wie gewünscht, dafür fast alles so, wie es Frau Étoile erwartet hat. Damit es jetzt in der Rangliste noch weiter nach oben geht und wir das Venusjahr 2018 mit viel Liebe feiern können, werden wir natürlich auch versuchen den letzten Tipp unseres persönlichen Horrorskops zu berücksichtigen: Es ist wichtig, dass ihr ein Gleichgewicht zwischen eurer emotionellen, verletzlichen und eventuell naiven Seite und eurer kühlen, sachlichen Kopftätigkeit findet, mit welcher Ihr euren manchmal überspannten Individualismus verteidigt. Wenn es euch zudem gelingt, eine geistige Sicherheit zu entwickeln, könnt Ihr grosses Wissen oder sogar Weisheit erlangen.
Alles kommt gut, Namaste!
*Anmerkung des Chronisten: Beim zitierten Persönlichkeitsprofil handelt es sich um eine astrologische Kurzfassung, welche gratis erstellt wurde. Für die vollständige Analyse wäre ein Betrag von 9 CHF fällig geworden. Es kann deshalb nicht ausgeschlossen werden, dass die Kurzfassung unvollständig ist und nicht das ganze Bild wiedergibt. Beispielsweise ist unklar, wie die Tierkreise, die Stellung der Sonne über dem Fixsternhimmel, die Aszendenten oder die magische Jupiter-Pluto-Merkur-Konstellation miteinbezogen wurden.
Ad Astra Sarnen II – Mendrisiotto Ligornetto 8:6 (2:2, 4:1, 2:3)
DFH Sarnen, Sarnen. 157 Zuschauer + 2 Hooligans. SR Senn/Tanner.
Tore: 1:33 Lazzeri (Corti) 0:1. 4:42 Regazzoni (Zanini) 0:2. 6:44 Arregger 1:2. 13:00 Odermatt (von Rotz) 2:2. 25:43 Gerig (Britschgi) 3:2. 29:07 Christen (von Rotz) 4:2. 32:07 Christen (L. Abächerli) 5:2. 38:00 Masa 5:3. 39:45 Arregger (Durrer) 6:3. 45:42 C. Isler 7:3. 45:57 Britschgi 8:3. 47:00 Cattaneo (Masa) 8:4. 53:16 Salo (Masa) 8:5. 57:08 Masa 8:6.
Strafen: 3mal 2 Minuten gegen Sarnen. 3mal 2 Minuten und 2mal 5 Minuten gegen Mendrisio.
Sarnen: S. von Wyl; L. Abächerli, Durrer, Huser, Reber, R. Isler, C. Isler; Furrer, Lengen, Barmettler; Britschgi, S. Abächerli, von Rotz, Arregger, Odermatt, Gerig, Christen, Küng.
Mendrisio: […]
